Friedrichshafen — Ein dreijähriger Junge hat sich im sogenannten “Negerbad” in Friedrichshafen schwer an den Füßen verbrannt. Unbekannte haben glühende Kohlen einfach auf der Liegewiese zurückgelassen.
Sandra Czombera ist nicht leicht zu erschrecken, aber den vergangenen Montag wird sie nie wieder vergessen: Sie ist bei der Arbeit und weiß ihren kleinen Sohn Ilay in guten Händen — er ist mit dem Opa und seinem Onkel beim Baden im sogenannten “Negerbad”, einer Badestelle direkt neben dem Fischbacher Freibad. Dann kommt der Anruf: Komm schnell — Ilay ist verunglückt!
Jähes Ende eines Badetags
So schnell sie kann eilt die junge Mutter zum Kinderarzt. Dort erfährt sie, was passiert ist: Der kleine Ilay ist ein aufgewecktes Kind, er rennt und hüpft an diesem sonnigen Nachmittag am Bodenseestrand, der Opa hat ihn immer im Blick. Plötzlich ein durchdringender Schrei, der Dreijährige ist auf glühende Kohlen getreten. Sein Opa schnappt sich den Kleinen und hält seine Füße zum Abkühlen in den Bodensee, dann fährt er so schnell er kann zum Kinderarzt. Der sieht die böse verbrannten Füße und schickt die beiden sofort weiter in die Manzeller Klinik.
Langer Klinikaufenthalt
Ilay schreit vor Schmerzen und muss unter Narkose behandelt werden. Seit sieben Tagen sind Mutter und Sohn in der Klinik, alle zwei Tage werden unter Kurznarkose die Verbände gewechselt. Schmerzmittel bekommt das Kind alle vier Stunden. Wie lange die beiden noch im Krankenhaus bleiben müssen, ist im Moment noch nicht klar, auf jeden Fall bis kommenden Dienstag. “Aber wenn wir nach Hause dürfen, müssen wir weiter zum Verbandswechsel kommen”, sagt Sandra Czombera.
Die Ärzte glauben, dass die schweren Brandwunden folgenlos abheilen werden. Was das Unglück mit der Psyche des Kleinen macht, davor hat seine Mutter ein bisschen Angst: “Er ist so aktiv und kann sich jetzt praktisch nicht mehr bewegen, das ist richtig hart für ihn. Dazu kommen diese schlimmen Schmerzen.”
Wer macht so etwas?
Und sie fragt sich: “Wie kann man so unverantwortlich sein, und glühende Kohlen einfach in der Wiese zurücklassen? Das ist für alle gefährlich und kann ja auch Brände auslösen. Und die Krankenhausmitarbeiter sagen, dass das immer wieder passiert. Allerdings haben sie noch nie einen so schweren Fall gesehen.” Ilays Vater war bei der Polizei, um Anzeige zu erstatten. Die kann nur gegen Unbekannt ermitteln. Deshalb hat sich Sandra Czombera an Wochenblatt-online gewandt: “Wir suchen Zeugen: Hat jemand beobachtet, wer am Montag, 10. August vor 16 Uhr beim Negerbad Feuer gemacht hat?” Wer Hinweise hat, kann sich entweder an das Wochenblatt oder die nächste Polizeidienststelle wenden.