SIGMARINGEN — Ob Musik, Schau­spiel, Kino oder bilden­de Kunst: Kultur soll im kleine­ren Rahmen auch während der Corona-Pande­mie möglich sein. Für dieses Ziel setzt sich das grün-geführ­te Minis­te­ri­um für Wissen­schaft, Forschung und Kunst mit dem Impuls­pro­gramm „Kunst trotz Abstand“ ein.

Von der dritten Förder­run­de profi­tiert auch die Ateliers im alten Schlacht­hof Sigma­rin­gen e.V. — für die Umset­zung des Projekts KUNSTTAGE-KLANGBADNÄCHTE erhält die Einrich­tung 40.000 Euro. Zusätz­lich erhält die Gesell­schaft für Kunst und Kultur e.V. 13.300 Euro für das Projekt Neue Wege zur Kultur. „Das Land ist ein verläss­li­cher Partner für die Kultur­sze­ne – auch und vor allem unter Pande­mie­be­din­gun­gen“, lobt die Grüne Landtags­ab­ge­ord­ne­te Andrea Bogner-Unden.

In dieser Förder­run­de wurden 66 Projek­te mit einem Gesamt­för­der­vo­lu­men von 1,7 Mio. Euro ausge­wählt. „Die Unter­stüt­zung der Kultur in diesen Zeiten ist schließ­lich enorm wichtig“, sagt die Landtags­ab­ge­ord­ne­te aus Wald.

Das Programm sei ein „wichti­ges Zeichen in schwie­ri­gen Zeiten für Künst­le­rin­nen und Künst­ler: Die Politik lässt die Kunst nicht im Stich“. Insge­samt fördert das Land im Rahmen des Landes­pro­gramms 252 Projek­te in Höhe von rund 6,5 Millio­nen Euro. Für die verblei­ben­de Förder­sum­me von rund einer Milli­on Euro ist eine weiter­füh­ren­de Ausschrei­bung geplant.

Die Mittel für das Impuls­pro­gramm „Kunst trotz Abstand“ stammen aus dem Master­plan Kultur BW von Kunst­mi­nis­te­rin There­sia Bauer (Grüne), mit dem sie dem Kultur­be­trieb bereits im Mai eine Öffnungs­per­spek­tiv gegeben und verschie­de­ne Hilfs­an­ge­bo­te in Corona-Zeiten zugesagt hatte.

„Mir ist bewusst, dass es Kultur­schaf­fen­de momen­tan nicht leicht haben. Es gelten Hygie­ne­stan­dards, die den Spiel­be­trieb, wie wir ihn in alter Form hatten, in dieser und auf abseh­ba­rer Zeit nicht möglich machen. Dennoch brauchen wir kultu­rel­le Angebo­te – auch in Zeiten von Corona. Wir müssen diese schwie­ri­ge Balan­ce zwischen Gesund­heits­schutz und öffent­li­chem kultu­rel­lem Leben hinbe­kom­men. Genau das verfol­gen wir mit dem neuen Kultur­för­der­pro­gramm“, sagt Andrea Bogner-Unden. Das Projekt Kunst­ta­ge-Klang­bad­näch­te der Ateliers im Alten Schlacht­hof Sigma­rin­gen e.V. sowie das Projekt Neue Wege zur Kultur der Gesell­schaft für Kunst und Kultur e.V. zeige vorbild­lich, wie Kunst und Kultur unter widri­gen Bedin­gun­gen statt­fin­den können, so die Grüne Landtags­ab­ge­ord­ne­te abschließend.

Zum Programm „Kunst trotz Abstand“:

Das Impuls­pro­gramm „Kunst Trotz Abstand“ schließt an das Programm „Kultur Sommer 2020“ an. Mit dem Impuls­pro­gramm unter­stützt das Minis­te­ri­um für Wissen­schaft, Forschung und Kunst die Arbeit von Kultur­ein­rich­tun­gen, Verei­nen der Breiten­kul­tur sowie freischaf­fen­den Künst­le­rin­nen und Künst­lern in Höhe von insge­samt 7,5 Mio. Euro. Die Mittel stammen aus dem Corona-Hilfs­pro­gramm für Kunst und Kultur.

Geför­dert werden künst­le­ri­sche Darbie­tun­gen sowie die Entwick­lung und Erpro­bung neuer Forma­te, zielgrup­pen­spe­zi­fi­scher Angebo­te und künst­le­ri­scher Konzep­te, die trotz der derzei­ti­gen Aufla­gen umgesetzt werden können. Antrags­be­rech­tigt sind Kultur­ein­rich­tun­gen (zum Beispiel Sozio­kul­tu­rel­le Zentren, Theater, Orches­ter, Bands und Ensem­bles, Museen, Kinos, Clubs etc.) sowie Verei­ne der Breiten­kul­tur mit Sitz in Baden-Württemberg.

Geför­dert werden u.a. Honora­re für das Engage­ment freibe­ruf­li­cher Künst­le­rin­nen und Künst­ler aller Sparten sowie antei­li­ge Honorar­kos­ten, die Verei­ne der Breiten­kul­tur für Chorlei­ter und/oder Dirigen­ten zahlen.

Zu den Förder­kri­te­ri­en gehören künst­le­ri­sche Quali­tät, Quali­tät der Zielgrup­pen­an­spra­che, der Beitrag des Projekts zur Positio­nie­rung und/oder Neuaus­rich­tung des Antrag­stel­lers und dessen künst­le­ri­schen und kultu­rel­len Angebots sowie die Angemes­sen­heit der Kosten.

Zu den Corona-Hilfen für den Kulturbereich: 

Das Impuls­pro­gramm ist ein Baustein von vielen zur Unter­stüt­zung des Kultur­be­rei­ches während der Corona-Pande­mie. Insge­samt stell­te und stellt das Land Baden-Württem­berg der Kultur bisher mehr als 200 Millio­nen Euro an Corona-Hilfen zur Verfü­gung. Mehr als 75 Mio. Euro flossen über die Sofort­hil­fen an Künst­le­rin­nen und Künst­ler. Bundes­weit einma­lig bleibt hier die Aufsto­ckung der Überbrü­ckungs­hil­fe des Bundes um einen fikti­ven Unter­neh­mer­lohn in Höhe von 1180 Euro durch das Land. Hinzu­kom­men ein Corona-Hilfs­fonds für Kunst- und Kultur­ein­rich­tun­gen (32,5 Mio.), ein Sofort­hil­fe­pro­gramm für die Verei­ne der Breiten­kul­tur (10 Mio.) und die Program­me „Kultur Sommer 2020“ (4 Mio.) sowie das jetzt gestar­te­te Nachfol­ge­pro­gramm „Kunst trotz Abstand“.