MEMMINGEN (dpa) — In Schwa­ben soll ein Trio täglich Dutzen­de Drogen­ra­tio­nen mit Briefen verschickt haben. Wie ein Sprecher des Landge­richts in Memmin­gen mitteil­te, stehen zwei Männer und eine Frau seit Donners­tag wegen insge­samt 8723 Einzel­ver­käu­fen von Canna­bis­pro­duk­ten vor Gericht.

Das Trio soll laut Ankla­ge mit dem Drogen­ver­sand insge­samt rund 740 000 Euro verdient haben. Mehr als 51 Kilogramm sollen die Beschul­dig­ten so verschickt haben — mit bis zu 48 Sendun­gen pro Tag. Die Abneh­mer sollen die Angeklag­ten über Handels­platt­for­men im sogenann­ten Darknet des Inter­nets gefun­den haben.

Bei den Beschul­dig­ten handelt es sich um einen 42-Jähri­gen aus Blaustein (Alb-Donau-Kreis) und dessen 34 Jahre alte Ehefrau. Der dritte Verdäch­ti­ge ist ebenfalls aus Baden-Württem­berg, ein 32-Jähri­ger aus Troch­tel­fin­gen im Landkreis Reutlin­gen. Da die Drogen­brie­fe unter anderem auch in Neu-Ulm über Brief­käs­ten losge­schickt wurden, wurden die drei in Bayern angeklagt.

Die Angeklag­ten hatten sich bei den Ermitt­lun­gen zu den Vorwür­fen nicht geäußert. Die beiden Männer sitzen in Unter­su­chungs­haft. Für den Prozess sind zunächst fünf Verhand­lungs­ta­ge geplant, ein Urteil könnte im Mai verkün­det werden.