Zuletzt hatten die RAZ nach dem Fund von Brand­satz-Bestand­tei­len vor der Villa des Fleisch­un­ter­neh­mers Clemens Tönnies Ende August ein Beken­ner­schrei­ben verschickt. Die Gruppe bezich­tig­te sich auch, in der Nacht auf den 2. August Brand­sät­ze an der Bundes­agen­tur für Arbeit in Nürnberg abgelegt zu haben. Einer dieser Brand­sät­ze war angezün­det worden, aber von selbst wieder ausgegangen.

Laut «Spiegel» gingen diesen Vorfäl­len vier Wellen mit insge­samt mehr als 30 Drohschrei­ben voraus, denen Reizstoff­pa­tro­nen, kleine Küchen­mes­ser oder brenn­ba­re Flüssig­kei­ten samt Anzün­der beilagen.

Einer der ersten Briefe ging Ende 2019 an die umwelt­po­li­ti­sche Spreche­rin der FDP im Bundes­tag, Judith Skudel­ny, die das damals auf Facebook öffent­lich machte. Auch die umwelt­po­li­ti­schen Sprecher anderer Fraktio­nen und Kretsch­manns Wahlkreis­bü­ro waren betrof­fen. Ende März gingen die nächs­ten Briefe unter anderem an Seeho­fer, das Bundes­ver­fas­sungs- und das Bundes­ar­beits­ge­richt. Die dritte Welle wurde um Ostern verschickt, wieder an Skudel­ny und Umwelt­po­li­ti­ker. Die vierte Welle mit 17 Briefen traf dann im Mai Seeho­fer, Halden­wang, das Verfas­sungs­ge­richt und die Landesinnenminister.

Unklar ist bislang, wie die neuen Drohschrei­ben mit einer älteren Gruppe namens Revolu­tio­nä­re Aktions­zel­len zusam­men­hän­gen, gegen die die Bundes­an­walt­schaft 2013 schon einmal mit Durch­su­chun­gen in mehre­ren Bundes­län­dern vorge­gan­gen war.