ULM (dpa) — Beim tradi­tio­nel­len Fischer­ste­chen haben sich am Sonntag histo­ri­sche Figuren der Ulmer Stadt­ge­schich­te auf der Donau duelliert. Als Ulmer Spatz oder König von Württem­berg verklei­det, fuhren die Kontra­hen­ten auf Booten aufein­an­der zu, und versuch­ten, den Gegner mit einer Lanze ins Wasser zu stoßen.

Jeweils drei Fahrer der Fischer­zunft steuer­ten die Boote vom Ulmer und Neu-Ulmer Ufer zum Duell auf dem Fluss. Wer seinen Gegner mit der 2,8 Meter langen Lanze und einem Leder­knauf an der Spitze erfolg­reich ins Wasser stieß, gewann. Trat er dabei aber ins Boot, galt das Stechen als verloren.

Dem Fischer­ste­chen ging ein Eröff­nungs­tanz und ein Umzug durch die Altstadt voraus. Danach zogen die Akteu­re feier­lich zum Donau­ufer. Tausen­de Menschen verfolg­ten das Spekta­kel bei Sonnen­schein und Tempe­ra­tu­ren um die 30 Grad an den beiden Uferseiten.

Die ältes­ten Überlie­fe­run­gen des Ulmer Fischer­ste­chens stammen aus dem 16. Jahrhun­dert. Die heuti­ge Tradi­ti­on der Ulmer Fischer­zunft geht auf die Fastnacht der frühen Neuzeit zurück.