FRIEDRICHSHAFEN — Am Samstag­abend kassier­te der VfB Fried­richs­ha­fen die zweite Nieder­la­ge der noch jungen Bundes­li­ga­sai­son. Vor 1403 Zuschau­ern in der ratio­ph­arm arena Ulm/Neu-Ulm verlor das Team von Cheftrai­ner Mark Lebedew mit 0:3 (18:25, 18:25, 18:25). Blendend aufleg­te Berli­ner entschärf­ten viele Angrif­fe der Gastge­ber und punkte­ten dann nahezu fehler­los. Mit neun Punkten aus drei Spielen bleibt Berlin an der Spitze. Fried­richs­ha­fen hat nach dem dritten Spiel­tag schon sechs Punkte Rückstand auf den amtie­ren­den Meister.

Mit Blair Bann, Ben-Simon Bonin und Lukas Maase fehlten beim VfB Fried­richs­ha­fen gleich drei Profis im Kader. Bei den BR Volleys saßen Benja­min Patch und Anton Brehme nur auf der Bank. Zumin­dest eine gute Nachricht gab es aus dem Lazarett. Kapitän Dejan Vincic feier­te im dritten Spiel der Saison sein Comeback. Wobei das Feiern sich auf die Zeit bis zur ersten techni­schen Auszeit beschränk­te (7:8). Denn dann kam Sergeij Grankin zum Aufschlag, setzte Fried­richs­ha­fen gehörig unter Druck und besorg­te mit dem Ass den ersten komfor­ta­blen Vorsprung für die Haupt­städ­ter (7:11).

Berlin schlug stärker auf und hatte mit Libero Santia­go Danani einen Spieler im Team, der sich in nahezu in jeden Ball warf. Und war es nicht Danani, der den Gegen­an­griff einlei­te­te, hatte ein anderer Berli­ner die Finger dran. Patch-Vertre­ter Marek Sotola bewies, dass auch er völlig zurecht im Kader vom Cheftrai­ner Cedric Enard stand (11:17). Dass Marcus Böhme den Tsche­chen einmal noch abfing (15:21) war Ergeb­nis­kos­me­tik. Mit einem Aufschlag­feh­ler von Daniel Muniz ging Satz eins an Berlin (18:25).

Der zweite Satz war dann ein wenig Abzieh­bild des ersten. Fried­richs­ha­fen machte es nicht schlecht. Berlin machte es besser. Sowohl im Aufschlag als auch in der Abwehr und im Angriff war der amtie­ren­de Meister sprit­zi­ger (7:8, 10:14). Man konnte den Gastge­bern nicht vorwer­fen, die eigenen Chancen nicht zu nutzen. Berlin ließ einfach keine zu. Cody Kessel konnte sich bei seinem Punkt zum 16:10 für die BR Volleys einen Freuden­hüp­fer nicht verknei­fen. Mark Lebedew ging an der Seite aus dem Sattel und nahm die Auszeit (15:19) – das Momen­tum blieb aber auf der anderen Netzsei­te. Lucia­no Vicen­tin kam und die Verun­si­che­rung blieb. Auch Durch­gang zwei endete mit 18:25.

Vicen­tin blieb auf der Platte und handel­te sich gleich einen Block von Ex-Häfler Nehemi­ah Mote ein (0:2). Der Argen­ti­ni­er bügel­te dies jedoch mit einem weite­ren Angriff und einem Block seiner­seits wieder aus (3:2). Aller­dings begann dann wieder die Berli­ner Dominanz. Starke Abwehr folgte auf druck­vol­le Aufschlä­ge (9:10, 9:12). Sotola punkte durch den Häfler Block hindurch zum 16:11 für das Team in orange. Cody Kessel jubel­te erneut nach seinem zwei Blocks gegen Vojin Cacic (16:23). Nach einem starken Service von Sotola und Grank­ins Block war der Deckel drauf (18:25).

„Wir haben die ganze Woche nur mit acht Spielern trainie­ren können. Und das Ergeb­nis hat man jetzt gesehen“, sagt Kapitän Dejan Vincic nach dem Spiel, ohne Ausre­den suchen zu wollen. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns und sind noch lange nicht auf dem Niveau, das wir uns wünschen. Es ist noch früh in der Saison und noch kein Grund zur Panik.“