RAVENSBURG. Die Testpha­se ist vorbei, jetzt zählt’s, hieß es Anfang 2021 bei der TWS. Mit der Fertig­stel­lung des Grund­net­zes an Verleih­sta­tio­nen und den Pedelecs samt elektro­ni­schen Schlös­sern hat das Leihsys­tem für Elektro­rä­der tws.rad weiter an Aufschwung gewon­nen und weite­re Nutzer angelockt: Im Jahr 2021 verbuch­te die TWS 13.564 Auslei­hen. Im Verlauf des ersten Halbjah­res stieg die Nachfra­ge langsam aber stetig, wo sie mit 1.749 Auslei­hen im Juli einen Höchst­stand erreich­te und bis einschließ­lich Oktober auf einem hohen monat­li­chen Niveau von über 1.400 blieb. „Wir freuen uns über den Achtungs­er­folg, trotz der schwie­ri­gen Bedin­gun­gen. Denn auch das Verleih­sys­tem hat in 2021 stark unter dem Einbruch der Mobili­täts­nach­fra­ge aufgrund von Corona und den langen Home-Office-Phasen gelit­ten. Es zeigt, dass das tws.rad bei den Menschen hier ankommt“, kommen­tiert Jenny Jungnitz, Abtei­lungs­lei­te­rin Verkehr und Mobili­täts­dienst­leis­tun­gen bei der TWS. Die einfa­che Nutzung der Leihrä­der sei ein wichti­ger Schritt für den Klima­schutz. Erst im Dezem­ber sank die Nutzungs­zahl in den dreistel­li­gen Bereich; hier wirkten sich Schnee­fall und die Weihnachts­fei­er­ta­ge aus. Ein Rückgrat in der Nutzung des Verleih­r­a­des stellen die Unter­neh­men dar, die in ihrer betrieb­li­chen Mobili­tät das Verleih­rad integrieren.

Mobili­täts­bau­stei­ne in App komfor­ta­bel vereint

Als Haupt-Nutzungs­ach­se hat sich die Strecke zwischen der Ravens­bur­ger Weststadt und dem Bahnhof heraus­kris­tal­li­siert. Die Statio­nen am Bahnhof Ravens­burg, am Marien­platz sowie am Weingart­ner Stadt­gar­ten werden am häufigs­ten frequen­tiert. Außer­dem werden die Elektro­rä­der dafür genutzt, um von einer Kommu­ne in die andere zu gelangen.

Drei neue Statio­nen ergän­zen seit 2021 den Elektro­r­ad­ver­leih der TWS: Am Gespinst­markt in Ravens­burg, am AZS Ausbil­dungs­zen­trum Schus­sen­tal in der Schwa­nen­stra­ße und bei LIDL in der Ulmer Straße. Das dadurch verdich­te­te Netz bietet inzwi­schen an 21 Statio­nen Zugang zu den schnel­len und klima­freund­li­chen Elektro­rä­dern. Nutzen können diese Privat­per­so­nen wie auch Unter­neh­men. Das Tarif­sys­tem belohnt Vielfah­rer, zudem gibt es einen beson­ders günsti­gen Tarif für Kunden, die twsNa­tur­strom bezie­hen. Der Zugang erfolgt über die tws.mobil-App, in die auch die Bezahl­funk­ti­on integriert ist. Zusätz­lich hat das engagier­te Team der TWS 2021 die App um Optio­nen für eCarsha­ring und ÖPNV-Ticke­ting erwei­tert. Damit ist inzwi­schen ein System entstan­den, das verschie­de­ne Module der Mobili­tät einfach kombi­niert. Denn die App kennt auch Busfahr­plä­ne, Verspä­tungs­in­for­ma­tio­nen und die Verfüg­bar­keit von E‑Rädern, so dass ein Ziel durch den nahtlo­sen Umstieg auf dem schnells­ten Weg erreicht wird.

Umgang ist sorgsa­mer gewor­den – Angebot für Firmen

Dass die TWS den weite­ren Ausbau des Elektro­rad-Verleih­sys­tems plant, liegt auch an der entge­gen­ge­brach­ten Wertschät­zung der Bürge­rin­nen und Bürger im Schus­sen­tal. Während in der Testpha­se die Verleih­rä­der von Vanda­lis­mus geplagt waren, musste die TWS im vergan­ge­nen Jahr nicht einen derar­ti­gen Vorfall verzeich­nen. „Die Inves­ti­ti­on in die elektro­ni­schen Schlös­ser der Räder und Nachbes­se­run­gen der Sicher­heits­vor­keh­run­gen an den Statio­nen haben sich gelohnt“, resümiert Jenny Jungnitz. Gleich­zei­tig appel­liert sie aber auch an die Wachsam­keit der Menschen, unsach­ge­mä­ße Nutzung und Schäden an den Einrich­tun­gen zu melden.

Überwie­gend gebucht werden die Elektro­rä­der von Perso­nen für die priva­te Nutzung. Aller­dings entfal­len inzwi­schen rund 13 Prozent aller Auslei­hen 2021 auf betrieb­li­che Nutzun­gen von Partnern der TWS. Sie erhal­ten auf diesem Weg ein flexi­bles Mobili­täts­an­ge­bot. Das prakti­ziert zum Beispiel die Stadt Ravens­burg, deren Mitar­bei­ten­de inner­städ­tisch auf den Elektro­rä­dern der TWS unter­wegs sind. Doch egal ob privat oder geschäft­lich, für Jenny Jungnitz ist vor allem eines wichtig: „Wir hoffen, dass sich 2022 noch mehr Bürge­rin­nen und Bürger auf das Rad schwin­gen. Jeder Kilome­ter ist ein Beitrag für den Klima­schutz und nutzt zudem der Gesundheit.“