BAD WALDSEE — Am Mittwoch, den 17. Juli, feier­te Edeltru­de Belz ihren 100. Geburts­tag. Zu diesem beson­de­ren Anlass statte­te Oberbür­ger­meis­ter Matthi­as Henne der rüsti­gen Jubila­rin einen Besuch ab. Er überbrach­te die herzlichs­ten Glück­wün­sche seitens der Stadt sowie persön­li­che Grüße und überreich­te zudem eine Urkun­de von Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann. „Das macht mir eine große Freude, dass Sie heute gekom­men sind“, freute sich Edeltru­de Belz über den Geburts­tags­be­such und plauder­te mit dem Stadt­ober­haupt über ihre Kindheit, das Famili­en­un­ter­neh­men und ihren beein­dru­cken­den Lebensweg.

Geboren und die ersten fünf Lebens­jah­re in Treherz aufge­wach­sen, verbrach­te Edeltru­de Belz ihre frühe Kindheit dort, wo ihr Vater als Lehrer tätig war. Berufs­be­dingt zog die Familie nach Ummen­dorf, wo Edeltru­de Schlos­ser, wie sie damals noch hieß, gemein­sam mit zwei Schwes­tern aufwuchs. In Biber­ach machte sie ihr Abitur und studier­te anschlie­ßend Fremd­spra­chen. Ihre beruf­li­che Laufbahn führte sie in verschie­de­ne Städte, bis sie schließ­lich in Bad Waldsee eine neue Stelle als Fremd­spra­chen­kor­re­spon­den­tin und Chefse­kre­tä­rin in der damali­gen Seiden­we­be­rei fand.

„Auf der Arbeit“ lernte sie ihren zukünf­ti­gen Mann kennen, den damali­gen Junior-Chef der Württem­ber­gi­schen Seiden­we­be­rei. Die Fabrik befand sich der Seiden­stra­ße, wo sich heute noch das Klinker-Gebäu­de befin­det, das als Mehrfa­mi­li­en­haus genutzt wird, und das Alten- und Pflege­heim der Ziegle­ri­schen. Bald verlieb­te sich das Paar und heira­te­te. Sie freuten sich über die Geburt ihrer drei Töchter. Heute berei­chern vier Enkel­töch­ter und die Schwie­ger­söh­ne die Familie.

Neben den Betriebs­ge­bäu­den befand sich eine Turnhal­le für die damals rund 200 Mitar­bei­ter. Diese baute das Paar später zu einem Wohnhaus um, das immer noch zentra­ler Mittel­punkt der gesam­ten Familie ist. Zwischen­durch lebte das Ehepaar 35 Jahre lang in Monaco, während die Kinder in verschie­de­nen Städten und Gebie­ten wie München, Schwarz­wald und Norddeutsch­land wohnten. Doch das Famili­en­haus in Bad Waldsee blieb immer Heimat für alle Famili­en­mit­glie­der. Dorthin zog die Jubila­rin im Jahr 2020 wieder komplett zurück, um näher bei den Kindern zu sein. Diese kümmern sich gerne um die Mutter, da der Vater leider bereits verstor­ben ist. „Wir haben uns immer alle sehr wohl in Bad Waldsee gefühlt“, erklä­ren die Töchter Roswi­tha, Barba­ra und Dorothe, die dort ebenfalls aufge­wach­sen sind.

Gefei­ert wurde der eigent­li­che Geburts­tag im kleinen Famili­en­kreis. Am darauf­fol­gen­den Freitag fand eine größe­re Feier in Lindau statt, in dem Hotel, wo sich das Ehepaar vor vielen Jahren verliebte.