Der Grüne Knopf soll Verbrau­chern signa­li­sie­ren, dass Texti­li­en sozial und ökolo­gisch gerecht herge­stellt wurden. Der Entwick­lungs­mi­nis­ter sieht das staat­li­che Textil­sie­gel als Erfolg und will nachlegen.

Allein im wirtschaft­lich schwe­ren ersten Halbjahr 2020 seien so mehr als 50 Millio­nen Artikel mit dem Grünen Knopf verkauft worden, darun­ter 35 Millio­nen Kleidungs­stü­cke, teilte das Entwick­lungs­mi­nis­te­ri­um mit. Das entspre­che hochge­rech­net einem Markt­an­teil zwischen 1,5 und 3 Prozent.

Der Grüne Knopf sei ein «Zeichen für Verant­wor­tung», sagte Entwick­lungs­mi­nis­ter Gerd Müller dazu. Der CSU-Politi­ker wollte am Mittwoch mit Diako­nie und Caritas eine Absichts­er­klä­rung unter­schrei­ben, die den Kreis der Teilneh­mer am Grünen Knopf deutlich erwei­tern soll. Am 9. Septem­ber vergan­ge­nen Jahres war das staat­li­che Siegel offizi­ell an den Start gegangen.

«Wir brauchen einen grund­le­gen­den Wandel hin zu mehr Nachhal­tig­keit in globa­len Liefer­ket­ten. Denn am Anfang vieler unserer Produk­te stehen Menschen, die bislang kaum von ihrer Arbeit leben können», erklär­te Müller. «Noch immer müssen 75 Millio­nen Kinder weltweit unter ausbeu­te­ri­schen Bedin­gun­gen schuf­ten — auch für unsere Produk­te. Immer mehr Kunden wollen das nicht länger hinneh­men und fordern, dass in der Produk­ti­on grund­le­gen­de Mindest­stan­dards einge­hal­ten werden.» Der Grüne Knopf sei damit auch «eine Blaupau­se» für ein branchen­über­grei­fen­des Liefer­ket­ten­ge­setz. «Denn das Siegel zeigt: Es geht. Selbst kleine Start Ups schaf­fen das», so Müller.

Müller trifft am Nachmit­tag den Präsi­dent der Diako­nie Deutsch­land, Ulrich Lilie, sowie den General­se­kre­tär des Deutschen Caritas­ver­ban­des, Hans Jörg Millies, um die Absichts­er­klä­rung zu unter­zeich­nen. Erklär­tes Ziel: die Beschaf­fung von Texti­li­en nachhal­ti­ger zu gestal­ten und damit zu einer Verbes­se­rung der Menschenrechts‑, Sozial- und Umwelt­stan­dards entlang globa­ler Liefer­ket­ten und in den Produk­ti­ons­län­dern beizutragen.