BAD WALDSEE — Am Freitag, 21. März feier­te Karl Kranz seinen 90. Geburts­tag. Zum Ehren­tag ließ es sich Bürger­meis­te­rin Monika Ludy nicht nehmen, den Jubilar persön­lich zu besuchen und ihm Glück und Gesund­heit zu wünschen. Sie überreich­te ihm zudem die Urkun­de des Minis­ter­prä­si­den­ten sowie ein Glück­wunsch­schrei­ben von Oberbür­ger­meis­ter Matthi­as Henne. Sie erinner­te sich dabei gerne an die gemein­sa­me Zeit im Gemein­de­rat, dem Karl Kranz über 10 Jahre lang angehör­te: „Ich habe immer sehr gerne und vertrau­ens­voll mit Ihnen zusam­men­ge­ar­bei­tet. Ihr gesun­der Menschen­ver­stand und Ihr großes Engage­ment für die ländli­che Bevöl­ke­rung haben Sie ausgezeichnet“.

Karl Kranz wurde auf dem elter­li­chen Bauern­hof in Steinen­berg bei Bad Waldsee geboren. Dort wuchs er mit zwei jünge­ren Schwes­tern auf. Sein Vater verstarb früh, sodass Karl Kranz schon in jungen Jahren viel Verant­wor­tung für den elter­li­chen Hof und die damit verbun­de­ne landwirt­schaft­li­che Arbeit überneh­men musste.

Trotz des arbeits­rei­chen Alltags blieb Zeit für Gesel­lig­keit – sei es beim Musizie­ren mit der Ziehhar­mo­ni­ka oder auf der Fasnet. Auch mit dem Fahrrad oder später mit dem Auto ging es mit Freun­den gerne auf Tages­aus­flü­ge – zum Baden oder in die Berge. Er erzähl­te, dass er einst mit dem Fahrrad an einem Tag zum Boden­see und wieder zurück­ge­fah­ren sei – nach der morgend­li­chen Stall­ar­beit aufge­bro­chen und recht­zei­tig zum abend­li­chen Melken zurückgekehrt.

Seine Ehefrau Lucia lernte er im „Kreuz“ in Matten­haus kennen und lieben. 1965 gaben sich die beiden das Ja-Wort und gründe­ten eine Familie. Sie bekamen vier Kinder – zwei Töchter und zwei Söhne – die alle beruf­lich ihren Weg gemacht und eigene Famili­en gegrün­det haben. Heute erfreut sich Karl Kranz an neun Enkel­kin­dern sowie einem Urenkel – und bald wird das zweite Urenkel­kind das Licht der Welt erblicken.

Sein Lebens­in­halt war stets die vielfäl­ti­ge Arbeit auf dem landwirt­schaft­li­chen Betrieb, den er gemein­sam mit seiner Frau erfolg­reich führte. Beson­ders stolz ist er darauf, dass sein Sohn Siegbert den Hof in der nächs­ten Genera­ti­on übernom­men und erwei­tert hat, worauf der Jubilar sehr stolz ist. 

Schon immer hatte er eine Vorlie­be für die Waldar­beit – die frische Luft und der Geruch von Holz berei­te­ten ihm große Freude. Auch der katho­li­sche Glaube spiel­te eine bedeu­ten­de Rolle in seinem Leben. Er gibt ihm Halt und Zuver­sicht. Schon in jungen Jahren trat er dem Kolping­werk bei. Bis vor wenigen Jahren nahm er zudem regel­mä­ßig an der Bastia­ne-Wallfahrt in Haister­kirch teil – insge­samt über 70 Mal. Auch politisch engagier­te er sich und setzte sich von 1989 bis 1999 als Stadt­rat für die Inter­es­sen der ländli­chen Bevöl­ke­rung ein.

Seit einigen Jahren wohnen Karl und Lucia Kranz in Bad Waldsee, nachdem ihr Sohn den Hof übernom­men hat. Doch so oft wie möglich fahren sie nach Steinen­berg hinaus – sei es, um zu helfen oder einfach nur zu sehen, was dort los ist. 

Karl Kranz blickt dankbar auf ein arbeits­rei­ches und erfüll­tes Leben zurück. Wenn es die Gesund­heit zulässt, können er und seine Frau Lucia im Novem­ber ihr diaman­te­nes Eheju­bi­lä­um feiern – 60 Jahre Eheglück.

Am kommen­den Sonntag trifft sich die gesam­te Familie zum gemein­sa­men Feiern – im „Kreuz“ in Matten­haus, jenem Ort, an dem sich das Paar vor über 60 Jahren kennen­ge­lernt hat.