FRIEDRICHSHAFEN — Mit 1:3 (20:25, 25:18, 22:25, 19:25) hat der VfB Fried­richs­ha­fen seine erste Partie in der Zwischen­run­de der der 1. Volley­ball Bundes­li­ga verlo­ren. Das Team von Cheftrai­ner Mark Lebedew holte sich gegen die Berlin Recycling Volleys zwar einen Satz, blieb aber ohne Punkte. In einem Spiel, bei dem das Pendel immer wieder in beide Richtun­gen ausschlug, nutzte Berlin die eigenen Chancen besser. Fried­richs­ha­fen steht damit weiter­hin auf Rang vier in der Gruppe der besten vier Teams der Normalrunde.

Der Applaus der fast 1500 Zuschau­er in der Max-Schme­ling-Halle war groß, als VfB-Cheftrai­ner Mark Lebedew offizi­ell vorge­stellt wurde. Die Fans der Berli­ner wissen noch ganz genau, welche Verdiens­te der Austra­li­er um die Erfolgs­ge­schich­te des Clubs hat, den er am Samstag­abend im ersten Zwischen­run­den­spiel besie­gen wollte. Doch nach langer Weihnachts- und vor allem Corona-Pause gab es auf beiden Seiten viele Fragzei­chen. Bei Fried­richs­ha­fen fehlten Libero Blair Bann sowie sein nachver­pflich­te­ter Ersatz Nikola Pekovic. Auch Lucas van Berkel war am Boden­see geblie­ben. Berlin ging mit Marek Sotola und nicht mit Publi­kums­lieb­ling Benja­min Patch ins Spiel. 

Es war deutlich Sand im Getrie­be zu Beginn – bei beiden Teams. Am Anfang konnte Fried­richs­ha­fen die Unsicher­hei­ten der Berli­ner noch nutzen (2:1, 7:7). Im späte­ren Verlauf des Satzes ließ das Team in Orange dem Gegner weiter­hin die Chancen. Fried­richs­ha­fen agier­ten aller­dings oft unglück­lich (8:10, 12:15). Sergej Grankin zauber­te Sotola block­frei (13:16) und Ruben Schott liefer­te das Ass (14:18) – Berlin schlich sich Punkt um Punkt davon. Auch wenn Simon Hirsch zum Ende des Durch­gangs so langsam in Tritt kam (17:22, 18:23), reich­te es nicht. Die Volleys holten sich den finalen Punkt durch die Mitte (20:25).

Berlin bekam im ersten Satz mehr Bälle auf den Boden als die Häfler. Und das sollte sich nun ändern. Andri Aganits setzte das erste Zeichen (3:2) und Marcus Böhme verwan­del­te mit viel Gewalt einen Notball von Ruben Schott (7:6). Cacic holte im Aufschlag den Hammer raus (9:7) und Muniz punkte­te aus dem Hinter­feld (14:10), nachdem er selbst mit dem Service die Grund­la­ge für den Punkt geschaf­fen hatte. Bei Berlin ging viel ins Aus und auch in Böhmes Block (19:10), sodass es Berlins Trainer Cedric Enard zu bunt wurde. Benja­min Patch schnür­te sich die Stiefel und machte in der Folge auch seine Punkte (20:12, 20:13), ohne Zuspie­ler Grankin. Aber der Bundes­li­ga-Rekord­meis­ter war schon zu weit enteilt (25:18).

Patch blieb und Grankin kam zurück zu Beginn von Durch­gang drei. Der Russe ließ das Zaubern aber erst einmal sein und konzen­trier­te sich auf seinen Aufschlag (6:6, 6:8). Das und ein paar vermeid­ba­re Fehler im Angriff des VfB reich­ten, um Berlin das Heft des Handels zurück­zu­schie­ben (8:12). Patch war nun endgül­tig da und servier­te sein erstes Ass (9:14). Ohne Daniel Muniz, dafür mit Lucia­no Vicen­tin, war es weiter­hin ein Abzieh­bild von Durch­gang eins. Fried­richs­ha­fen bekam zu selten die Angrif­fe ins Ziel. Berlin dagegen schon (12:17, 13:19). Lebedew rotier­te seine erste Sechs auf die Bank und die hatte bei Lukas Maases Block (18:22) auch Zugriff. Am Ende brach­te Berlin es aber noch ins Ziel (22:25).

Bis hierhin hatte immer ein Team das klare Momen­tum auf der eigenen Seite. Auch im vierten Durch­gang sollte das so sein. Zum Leidwe­sen der Gäste machte diesen Vorteil das Duo Grankin-Patch aus (7:10). Und diesen Vorsprung hielten die Haupt­städ­ter bis in die Schluss­pha­se (17:20). Lebedew versuch­te es noch mit Stefan Thiel und Lukas Maase, was zuvor noch große Wirkung zeigte. Aber Nehemi­ah Mote und Co kamen dieses Mal besser mit den Spieler­wech­seln zurecht. Ein Aufschlag­feh­ler von Cody Kessel (19:22) war der letzte Häfler Punkt. Jeffrey Jendryk sicher­te seiner Mannschaft mit einem direk­ten Aufschlag­punkt (19:25) den Sieg. 

„Wir in einigen Phasen ganz gut gemacht und unsere Taktik so umgesetzt, wie wir das geplant hatten“, sagte ein sicht­lich enttäusch­ter Mark Lebedew nach dem Spiel. „In den entschei­den­den Momen­ten waren wir aber zu hektisch, wollten direkt den Punkt machen und haben Fehler gemacht. Man hat beiden Teams die lange Zwangs­pau­se deutlich angese­hen. Aber ich habe genug gesehen, um mich auf das Pokal­halb­fi­na­le im Febru­ar zu freuen.“