KREIS SIGMARINGEN — Rolf Vögtle hört nach 25 Jahren als Erster Landes­be­am­ter auf. Am 01. Mai trat er in den Ruhestand. Im Rahmen der Kreis­tags­sit­zung am 11. Mai wurde er offizi­ell verabschiedet.

Landrä­tin Stefa­nie Bürkle würdig­te ihren Stell­ver­tre­ter: „In den sieben Jahren, in denen ich nun Landrä­tin sein darf, hast Du mir stets den Rücken freige­hal­ten, mich mit Elan vertre­ten und mit großem Einsatz für unseren Landkreis gearbei­tet. Nicht zuletzt die Corona-Krise hat gezeigt, wie sehr Du Dich Deinen Mitmen­schen verpflich­tet fühlst. Oft hast Du am Wochen­en­de und spät abends noch gearbei­tet.“ Vögtle war sage und schrei­be 25 Jahre lang als Erster Landes­be­am­ter und damit Stell­ver­tre­ter von 3 Landrä­ten tätig. Von 1990 bis 1992 war er als Richter am Verwal­tungs­ge­richt Sigma­rin­gen tätig, ehe es für ihn über eine Stati­on beim Innen­mi­nis­te­ri­um Baden-Württem­berg in Stutt­gart zurück in seinen Heimat­land­kreis Sigma­rin­gen ging.

Gleich zu Beginn seiner Amtszeit war Rolf Vögtle stark gefor­dert, galt es doch den Landkreis und seine Verwal­tung durch eine Zeit zu führen, die durch das Amtsent­he­bungs­ver­fah­ren von Landrat Binder geprägt war. Nach der Wahl von Landrat Dirk Gaerte trat Vögtle wieder zurück in die Stellvertretung. 

Doch die Leistung, die Rolf Vögtle über all die Jahre für den Landkreis Sigma­rin­gen erbracht hat, haben tiefe Spuren im Landkreis hinter­las­sen. Landrä­tin Stefa­nie Bürkle würdig­te ihn bei seiner Verab­schie­dung im Kreis­tag u.a. wie folgt: „Bei der Umset­zung der Verwal­tungs­re­form 2005, bei Tierseu­chen wie der Vogel­grip­pe oder BSE, bei der Unter­brin­gung der Flücht­lin­ge nach der Balkan-Krise in den 90er Jahren und erneut 2015/2016 bis zuletzt in der Pande­mie, als sich Rolf Vögtle feder­füh­rend um den Aufbau des Kreis­impf­zen­trums geküm­mert hat, immer wenn dieser Landkreis beson­de­re Heraus­for­de­run­gen zu bestehen hatte, hat Rolf Vögtle maßgeb­lich an der Lösung der anste­hen­den Heraus­for­de­run­gen mitge­wirkt. Rolf Vögtle kannte alles und jeden in diesem Landkreis. Gerade in Krisen­si­tua­tio­nen kam diese Kennt­nis unserem Landkreis in beson­de­rer Weise zu Gute. Mir selbst war er immer ein kompe­ten­ter und überaus loyaler Stell­ver­tre­ter, mit einem klaren Kompass. Danke, für Deinen Rat, Deine Hilfe und tatkräf­ti­ge Unter­stüt­zung, die Du mir und auch meinem Vorgän­ger Dirk Gaerte immer gegeben hast. Ich werde ihn als Kolle­gen und langjäh­ri­gen Wegge­fähr­ten vermis­sen und wünsche ihm von Herzen alles erdenk­lich Gute für die Jahre, die nun vor ihm liegen.“ 

Bürger­meis­ter und Kreis­rat Jochen Spieß verab­schie­de­te als stell­ver­tre­ten­der Vorsit­zen­der des Kreis­tags Rolf Vögtle im Namen der Kreis­rä­te: Rolf Vögtle war als Erster Landes­be­am­ter und Multi­kön­ner zu allen Zeiten eine Ideal­be­set­zung. Nach der Binder­af­fä­re berei­te­te er durch seine Arbeit den wichti­gen Boden, dass die Einwoh­ner wieder Vertrau­en in den Landkreis gewin­nen konnten. Bewun­derns­wert ist beson­ders, wie er sich stets unerschüt­ter­lich allen neuen Heraus­for­de­run­gen stell­te. Was er sagte und tat, war fachlich immer fundiert, in der Analy­se treffend sowie im Mitein­an­der auch im Kreis­tag immer überpar­tei­lich und partner­schaft­lich. Rolf Vögtle gilt das Vertrau­en und die Dankbar­keit für seine Arbeit durch den Kreis­tag, aber auch durch die Einwoh­ner, die wir vertre­ten. Wir wünschen Rolf Vögtle noch viele gute gemein­sa­me Jahre mit seiner Frau.

Perso­nal­rats­vor­sit­zen­der Günter Kessel bedank­te sich im Namen der Kolle­gin­nen und Kolle­gen des Landrats­am­tes: „Sie kannten jeden einzel­nen Mitar­bei­ter, jede einzel­ne Mitar­bei­te­rin beim Namen und haben diese auch alle immer beim Namen gegrüßt. Wertschät­zung ist eine der schöns­ten Formen der Anerkennung.“

Rolf Vögtle war vom Dank ganz überwäl­tigt: „Es waren in der Tat sehr abwechs­lungs­rei­che und spannen­de Jahre, in denen es mir nie langwei­lig war. Das Schöne an dem Amt ist, dass man neben der rein staat­li­chen Verwal­tung auch den kommu­na­len Blick bekommt und viele Menschen trifft, die man sonst nicht kennen­ge­lernt hätte. Ich war deshalb immer gerne Erster Landes­be­am­ter. Nun freue ich mich aber auf die Möglich­keit, wenigs­tens einen Teil dessen nachzu­ho­len, was all die Jahre hinten­an­ste­hen musste. Danke für die schöne Zeit.“