FRANKFURT/MAIN (dpa) — Die Einigung zwischen der Lufthan­sa und ihren Piloten aus der vergan­ge­nen Woche bringt nur einen Tariffrie­den von knapp zehn Monaten. Die Verein­ba­rung enthält deutli­che Gehalts­stei­ge­run­gen, während über offene Themen bis zum 30. Juni 2023 verhan­delt werden soll, wie das Unter­neh­men und die Gewerk­schaft Verei­ni­gung Cockpit am Montag berich­te­ten. Bis dahin gilt eine Friedens­pflicht, so dass Passa­gie­re vorerst keine weite­ren Piloten­streiks fürch­ten müssen. Es bleibt damit in der aktuel­len Tarif­run­de bei einem Streik­tag der Piloten vom 2. September.

Die rund 5000 Piloten der Lufthan­sa-Kernge­sell­schaft und der Fracht­toch­ter Lufthan­sa Cargo erhal­ten in zwei Schrit­ten pauscha­le Erhöhun­gen ihrer monat­li­chen Grund­ver­gü­tun­gen. Rückwir­kend vom 1. August 2022 und noch einmal am 1. April 2023 geht es in der Tabel­le jeweils um 490 Euro brutto nach oben. Vor allem für Berufs­ein­stei­ger in den unteren Tarif­grup­pen bedeu­tet das deutlich zweistel­li­ge prozen­tua­le Steige­run­gen. Lufthan­sa berich­te­te von rund 20 Prozent mehr für junge Copilo­ten, während Kapitä­ne in der Endstu­fe 5,5 Prozent mehr Geld bekämen. Die Steige­run­gen liegen oberhalb des letzten öffent­li­chen Angebots des Unternehmens.

Der VC-Tarif­ex­per­te Marcel Gröls bezeich­ne­te die Steige­run­gen als «erfreu­lich». Ebenso habe man einen weite­ren Schritt in Richtung einer tragfä­hi­gen Partner­schaft erzielt. Gröls sagte: «Wir sind aktuell auf einem guten Weg bei der Lufthan­sa.» Lufthan­sa-Perso­nal­vor­stand Micha­el Nigge­mann kündig­te einen vertrau­ens­vol­len Dialog mit der Verei­ni­gung Cockpit an, um nachhal­ti­ge Lösun­gen zu finden.