BIBERACH — Der Biber­acher SPD-Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­te und stell­ver­tre­ten­de Vorsit­zen­de des Haushalts­aus­schus­ses des Deutschen Bundes­ta­ges, Martin Gerster, lädt zur digita­len Auftakt­ver­an­stal­tung seiner Diskus­si­ons­rei­he „Biber­acher Gesprä­che“ für Mittwoch, den 23. Juni 2021, ein. Gemein­sam mit dem Finanz­ex­per­ten der SPD-Bundes­tags­frak­ti­on Lothar Binding möchte Gerster über die Chancen einer globa­len Mindest­steu­er für multi­na­tio­na­le Groß- und Digital­kon­zer­ne disku­tie­ren, um die hohen Kosten der Corona-Pande­mie zu bewältigen.

Am 5. Juni verkün­de­ten die G7-Staaten eine histo­ri­sche Nachricht: Die führen­den Indus­trie­staa­ten der Welt haben sich auf die Einfüh­rung einer globa­len Mindest­steu­er geeinigt. Sie könnte das Ende für Steuer­oa­sen und die jahrzehn­te­lan­ge Praxis der Steuer­ver­mei­dung durch inter­na­tio­na­le Großkon­zer­ne bedeu­ten. Diese Einigung, auf die insbe­son­de­re der Finanz­mi­nis­ter und SPD-Kanzler­kan­di­dat Olaf Scholz viele Jahre hinge­ar­bei­tet hat, wäre damit nichts Gerin­ge­res als eine Steuer­re­vo­lu­ti­on. Weltweit müssten Unter­neh­men künftig einen gerech­ten Beitrag zur Finan­zie­rung des Gemein­we­sens leisten.

Einen Beitrag, den die öffent­li­che Hand dringend benötigt: In Deutsch­land hat der Bund in den vergan­ge­nen zwei Jahren finan­zi­el­le Mittel in nie dagewe­se­nem Umfang bereit­ge­stellt, um die gesund­heit­li­chen, wirtschaft­li­chen und sozia­len Auswir­kun­gen der Corona-Pande­mie so gering wie möglich zu halten. So konnten mit dem Kurzar­bei­ter­geld über 2 Millio­nen Arbeits­plät­ze gesichert, mit den Corona-Wirtschafts­hil­fen Tausen­de Insol­ven­zen verhin­dert, Impfstof­fe beschafft und trotz­dem auf Rekord­ni­veau in die Moder­ni­sie­rung des Landes, Digita­li­sie­rung und Klima­schutz inves­tiert werden. Im Gegen­zug musste die Bundes­re­pu­blik erstmals seit sieben Jahren wieder Schul­den aufneh­men, über 370 Mrd. Euro in zwei Jahren – während Amazon, Google & Co. weltweit Rekord­ge­win­ne einfuhren. 

Wie eine globa­le Mindest­be­steue­rung Lasten der Corona-Pande­mie mildern kann, wie sie zu einer nachhal­ti­gen und fairen inter­na­tio­na­len Steuer­ord­nung beitra­gen kann und weshalb sie nicht zuletzt eine Frage der Gerech­tig­keit ist, darüber disku­tie­ren Martin Gerster und Lothar Binding am Mittwoch, 23. Juni 2021, um 19 Uhr auf der Video­kon­fe­renz-Platt­form Zoom.

Anmel­dung online unter: mindestbesteuerung.martin-gerster.de

Das Gespräch ist der Auftakt zur neuen Reihe „Biber­acher Gesprä­che“ des SPD-Abgeord­ne­ten, zu der regel­mä­ßig Fachleu­te aus Politik und Gesell­schaft einge­la­den werden, um sich über die drängen­den Themen in der Region bis hin zu den großen Zukunfts­fra­gen in Europa und der Welt auszutauschen.