BAD WALDSEE — Ein außer­ge­wöhn­li­ches Jubilä­um durfte vergan­ge­ne Woche gefei­ert werden: Ingeborg, von allen Emmi genannt, und Manfred Ebenhoch blicken auf 65 gemein­sa­me Ehejah­re zurück – ein selte­nes Fest, das mit der „Eiser­nen Hochzeit“ einen ganz beson­de­ren Stellen­wert hat. 

Aus diesem Anlass überbrach­ten Fachbe­reichs­lei­ter Chris­toph Liebmann und Presse­spre­che­rin Brigit­te Göppel die Glück­wün­sche von Oberbür­ger­meis­ter Matthi­as Henne persön­lich. Als Zeichen der Wertschät­zung überga­ben sie einen Geschenk­korb mit regio­na­len und fair gehan­del­ten Produk­ten sowie die Glück­wunsch­kar­te des Minis­ter­prä­si­den­ten Winfried Kretsch­mann und der Stadt Bad Waldsee. Chris­toph Liebmann trug die offizi­el­len Glück­wün­sche vor und gratu­lier­te dem Jubel­paar herzlich zu diesem bemer­kens­wer­ten Lebensweg.

Emmi Ebenhoch wurde 1939 in Woslo­witz im damali­gen Sudeten­land geboren – einer Region, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs stark von deutsch­spra­chi­ger Bevöl­ke­rung geprägt war. Die Familie wurde während des Kriegs vom eigenen Hof vertrie­ben. Es folgten mehre­re Statio­nen, ehe die Familie in der Tsche­cho­slo­wa­kei auf einem Hof unter­kam, den sie gemein­sam mit dem Großva­ter als Zwangs­ar­bei­ter bewirt­schaf­ten mussten. Dort verbrach­te Emmi ihre Kindheit, ging zur Schule und feier­te ihre Erstkom­mu­ni­on. Ihr Vater war zuvor in den Krieg einge­zo­gen worden.

Nach weite­ren Vertrei­bun­gen fand die Familie 1954 schließ­lich in Bad Waldsee eine neue Heimat. Mit 15 Jahren besuch­te Emmi hier eine Kochschu­le und fand schnell Anschluss an die Jugend in der Stadt – so lernte sie auch Manfred Ebenhoch kennen, einen gebür­ti­gen Waldseer. 1960 gaben sich die beiden das Ja-Wort in der Kirche St. Peter – keine Selbst­ver­ständ­lich­keit, denn Manfred Ebenhoch war evange­lisch, Emmi katholisch.

Drei Kinder – ein Sohn und zwei Töchter – wuchsen im Hause Ebenhoch auf. Heute zählen acht Enkel und bereits sieben Urenkel zur Familie. Das jüngs­te Urenkel­kind kam erst vor wenigen Wochen am Mutter­tag zur Welt – ein ganz beson­de­res Geschenk für die Großfamilie.

Seit vielen Jahren lebt das Ehepaar im ehema­li­gen Schüt­zen­haus neben dem städti­schen Baube­triebs­hof. Manfred Ebenhoch war 24 Jahre lang als Stadt­elek­tri­ker für die Stadt Bad Waldsee tätig und kümmer­te sich unter anderem um die Elektrik in Schulen, öffent­li­chen Gebäu­den und bei der Straßen­be­leuch­tung. Seine Frau arbei­te­te 23 Jahre für die städti­schen Kurbe­trie­be, die heuti­gen Rehakliniken.

Auch außer­halb des Berufs­le­bens engagier­ten sich beide mit viel Herzblut. Emmi Ebenhoch ist seit über 45 Jahre aktives Mitglied der Narren­zunft Bad Waldsee – als Fasel­han­nes und als Schor­ren­weib­le – und war viele Jahre ehren­amt­lich für die Nachbar­schafts­hil­fe sowie im Sozial­la­den tätig, wo sie teilwei­se bis zu ihrem 80. Geburts­tag im Einsatz war.

Trotz ihres Alters sind beide noch voller Taten­drang: Während Emmi sich mit Freude um Haus und Garten kümmert, hegt und pflegt Manfred seine kleine „Landwirt­schaft“ – den Hasen „Schlap­pi“.

Gefei­ert wurde die Eiser­ne Hochzeit im Kreis der engsten Familie mit 25 Perso­nen im Hymer-Museum – ein Tag voller Erinne­run­gen, Dankbar­keit und Stolz. Auf ihre große Familie blicken Emmi und Manfred Ebenhoch mit großer Freude und tiefer Zufrie­den­heit zurück – und auf ein gemein­sa­mes Leben, das geprägt ist von Zusam­men­halt, Fleiß und geleb­ter Liebe.