Der Eisho­ckey-Bundes­trai­ner hat sich mit dem Corona­vi­rus infiziert. Dadurch findet der Deutsch­land Cup in der kommen­den Woche ohne Toni Söder­holm statt, der sich so sehr auf sein auf persön­li­ches Comeback gefreut hatte. Das Turnier selbst ist nicht gefährdet.

Der 42 Jahre alte Finne war nach Angaben des Deutschen Eisho­ckey-Bundes (DEB) vom Sonntag am Ende der vergan­ge­nen Woche positiv getes­tet worden. «Das ist ganz klar die größte persön­li­che Enttäu­schung, die ich selbst als Spieler oder Trainer erlebt habe», sagte Söder­holm, der in der Vorbe­rei­tung auf sein geplan­tes persön­li­ches «Comeback» beim Tradi­ti­ons­tur­nier in Krefeld (5. bis 8. Novem­ber) zuvor über typische Sympto­me geklagt und Fieber bekom­men hatte. Inzwi­schen gehe es ihm aber schon wieder besser.

Der Bundes­trai­ner hatte coronabe­dingt das Natio­nal­team zuletzt vor einem Jahr beim Deutsch­land Cup 2019 betreut. Während der Pande­mie mussten anschlie­ßend Länder­spie­le und auch die Weltmeis­ter­schaft im Mai in der Schweiz abgesagt werden. Er sei «unwahr­schein­lich froh», dass es für das Natio­nal­team und ihn nun wieder los gehe, hatte Söder­holm zuletzt zum bevor­ste­hen­den Deutsch­land Cup gesagt.

Daraus wird zumin­dest für ihn nun wieder nichts. Das Turnier selbst ist nicht gefähr­det, da Söder­holm nach seinem Test noch keinen Kontakt zu den Spielern hatte. In Krefeld sollen nun der deutsche U18-Trainer Steffen Ziesche und der Chefcoach des Fisch­town Pingu­ins aus Bremer­ha­ven, Thomas Popiesch, die deutsche Auswahl betreu­en. «Alle takti­schen Dinge sind ganz klar, und ich kann von daheim eingrei­fen, wenn es nötig ist. Wir werden jeden Tag zwei bis vier Mal in Kontakt sein und die Abläu­fe und Inhal­te bespre­chen», sagte Söderholm.

Nicht mit dabei sind auch Vertei­di­ger Moritz Seider und Stürmer Patrick Hager. Der mit einem NHL-Vertrag der Detroit Red Wings ausge­stat­te­te Seider ist aktuell bei Rögle BK aktiv und kann Schwe­den wegen der dorti­gen Pande­mie­la­ge laut DEB derzeit nicht verlas­sen. Zum Fehlen von Münchens Stürmer Hager machte der Verband keine Angaben.

Der Deutsch­land Cup soll für das gesam­te Eisho­ckey in Deutsch­land das lang ersehn­te Comeback werden. Der DEB unter­nahm große Anstren­gun­gen, damit das Turnier trotz der Corona-Pande­mie statt­fin­den kann. Unter anderem ein hohes finan­zi­el­les Minus wegen fehlen­der Zuschau­er­ein­nah­men nimmt der Verband unter anderem in Kauf. Mehre­re Natio­nen hatte ihre Teilnah­me wegen der sprung­haft steigen­den Infek­ti­ons­zah­len in Europa abgesagt. Notge­drun­gen sprang das deutsche Olympia-Perspek­tiv­team ein. Dritter Teilneh­mer ist Lettland.

Seit März, als die Deutsche Eisho­ckey Liga ihre Saison wegen des Corona­vi­rus abgebro­chen hatte, wurde in Deutsch­land nicht mehr auf profes­sio­nel­lem Niveau gespielt. Noch ist unklar, ob die DEL in diesem Winter überhaupt wieder in eine Saison starten kann.