Mehr Polizei, besse­re Ausrüs­tung, mehr Überwa­chung — in der Südwest-CDU werden die sicher­heits­po­li­ti­schen Forde­run­gen für die Landtags­wahl festge­zurrt. Die Polizei­ge­werk­schaft ist mit im Boot.

Rhein­land-Pfalz hatte die Taser Ende 2018 als erstes Bundes­land einge­führt. Inzwi­schen sind die Elektro­schock­pis­to­len in mehre­ren Ländern im Einsatz. Damit sollen Polizis­ten einen Angrei­fer auf Distanz halten können — ohne das Risiko einer tödli­chen Verlet­zung wie bei der Schuss­waf­fe. Aus einer Distanz von zwei bis fünf Metern schießt der Polizist mit Draht verbun­de­ne Pfeile ab. Für den Betrof­fe­nen ist das schmerz­haft. Der Pfeil dringt einen Zenti­me­ter tief in die Haut und gibt einen Strom­im­puls ab. Der Strom wirkt sich auf Nerven und Muskeln aus, was für einige Sekun­den völli­ge Handlungs­un­fä­hig­keit bewirkt.

In dem Papier von Hagel und Kuste­rer wird zudem eine verstärk­te Video­über­wa­chung, eine höhere Mindest­stra­fe bei Angrif­fen auf Polizis­ten, Rettungs­kräf­te und Feuer­wehr­leu­te sowie mehr Schutz für Beamte gefor­dert. Man habe mit CDU-Innen­mi­nis­ter Thomas Strobl in den vergan­ge­nen Jahren sehr viel erreicht, beton­te CDU-General­se­kre­tär Hagel und nannte etwa ein kluges Polizei­ge­setz und die größte Einstel­lungs­of­fen­si­ve in der Geschich­te des Landes als Beispie­le. Baden-Württem­berg sei eines der sichers­ten Bundes­län­der. «Aber darauf ruhen wir uns nicht aus.»

Polizei, Justiz und Verfas­sungs­schutz bräuch­ten die recht­li­chen Befug­nis­se wie die Online-Durch­su­chung, um Verbre­cher auf Augen­hö­he bekämp­fen zu können, heißt es in dem Positi­ons­pa­pier. Zum Schutz vor Straf­ta­ten im Nahver­kehr und als Anerken­nung sollen Kripo-Beamte die öffent­li­chen Verkehrs­mit­tel kosten­los nutzen dürfen. Mindes­tens eine vierstel­li­ge Zahl neuer Polizei­stel­len und zusätz­li­che Tarif­stel­len müssten geschaf­fen werden. Jedes Jahr müssten 1400 neue Polizis­ten ausge­bil­det werden.

«Wir stehen an der Seite derer, die uns schüt­zen — und deshalb sind wir für die beste Ausstat­tung», sagte Hagel der dpa. Vielfach würden gerade die zu Opfern, die die Gesell­schaft und unsere Rechts­ord­nung schütz­ten. «Wir erleben zu viele Angrif­fe auf unsere Blaulicht­fa­mi­lie, die Stutt­gar­ter Krawall­nacht war leider kein Einzelfall.»

DPolG-Landes­chef Kuste­rer sieht sich durch die Südwest-CDU in ihren Forde­run­gen bestärkt. Die CDU habe bei den vergan­ge­nen Landtags­wah­len viele Thesen der Polizei­ge­werk­schaft in ihr Wahlpro­gramm übernom­men und schließ­lich in den Koali­ti­ons­ver­trag aufge­nom­men. Der größte Teil dieser Themen sei erfolg­reich umgesetzt worden. Die Polizei könne und müsse aber noch besser werden. «Wichtig ist mir, dass Dinge, die auf den Weg gebracht wurden, auch zu Ende gebracht werden.» Ganz oben auf seinem Wunsch­zet­tel stünde etwa die Freifahrt für Kripo-Beamte.