NEW YORK (dpa) — Ein noch nicht beigeleg­tes Gerichts­ver­fah­ren und einige Sinnes­wand­lun­gen später will der Tech-Milli­ar­där Nägel mit Köpfen machen. Ende der Woche soll sein Twitter-Deal durch sein, berich­ten US-Medien.

Elon Musk will die Übernah­me des Online-Netzwerks Twitter laut US-Medien bis zur richter­lich verhäng­ten Deadline am Freitag abschlie­ßen. Das habe der Tesla-Chef bei einer Video­kon­fe­renz mit Bankern versi­chert, die bei der Finan­zie­rung des 44 Milli­ar­den Dollar teuren Deals helfen, berich­te­te der Finanz­dienst Bloom­berg unter Berufung auf einge­weih­te Kreise.

Die Banken, die 13 Milli­ar­den Dollar an Kredi­ten bereit­stel­len sollen, müssen demnach nur noch die letzten Forma­li­tä­ten regeln, bevor das Geld für Musk freige­ge­ben wird. Der Tech-Milli­ar­där selbst und Twitter äußer­ten sich zunächst nicht. Bis diesen Freitag um 17:00 Uhr Ortszeit (23:00 Uhr MESZ) muss die Trans­ak­ti­on durch sein, sonst landet der seit Monaten strit­ti­ge Deal doch noch vor Gericht.

Musk stellt Bedingungen

Eigent­lich hatte sich Musk mit Twitter schon im April auf die Übernah­me geeinigt. Im Juli erklär­te er die Verein­ba­rung jedoch wegen angeb­li­cher Falsch­an­ga­ben des Unter­neh­mens zu Fake-Accounts für ungül­tig. Twitter klagte auf Einhal­tung des Kaufver­trags und es wurde ein Gerichts­pro­zess zur Klärung des Streits angesetzt. Anfang Oktober erneu­er­te Musk sein Kaufan­ge­bot dann überra­schend wieder.

Er stell­te jedoch die Bedin­gung, dass das Gerichts­ver­fah­ren — bei dem seine Chancen als relativ schlecht galten — beigelegt wird. Twitter lehnte dies ab. Das Unter­neh­men war misstrau­isch, da Musk seine Offer­te von der Finan­zie­rung abhän­gig machte. Die Richte­rin setzte das Verfah­ren letzt­lich aus, verhäng­te aber eine Frist bis zum 28. Oktober — ist der Deal dann nicht durch, kommt es zum Prozess.