BAMBERG/REGENSBURG (dpa/lby) — In Zeiten der Energie­kri­se müssen auch Kommu­nen sparen. Eine Möglich­keit: Abstri­che bei den Weihnachts­märk­ten. Viele Städte sind derzeit noch in Abstim­mun­gen, zumin­dest klassi­sche Eislauf­bah­nen schei­nen es aber schwer zu haben.

Rund 100 Tage vor Heilig­abend beraten Kommu­nen in Bayern zu Energie­spar­mög­lich­kei­ten bei Weihnachts­märk­ten. «Vor dem Hinter­grund der sich abzeich­nen­den Energie­kri­se besteht Überein­stim­mung, dass es in diesem Jahr keine Beleuch­tung wie in den vergan­ge­nen Jahren geben kann», sagte der Sprecher der Stadt Bamberg, Micha­el Memmel. Die Stadt befin­de sich in Abstim­mun­gen. Um wie viel der Lichterschmuck reduziert werde, sei noch nicht klar. Im Gegen­zug denkt Bamberg darüber nach, mehr Tannen­bäu­me aufzu­stel­len. «Dabei handelt es sich aber um erste Vorüber­le­gun­gen», beton­te Memmel.

Regens­burg prüft, ob die Beleuch­tung an den Advents­aben­den früher abgestellt wird. Einzel­ne Tannen­bäu­me könnten auch wegfal­len, sagte eine Stadt­spre­che­rin. Die Weihnachts­bäu­me am städti­schen Weihnacht­markt sowie vor dem alten Rathaus sind aber fest geplant. Es soll energie­spa­ren­de LED-Beleuch­tung zum Einsatz kommen. Nicht in Frage kommt für Regens­burg eine Natur­eis­bahn. «Es laufen jedoch noch Abstim­mun­gen, ob eine Eisbahn aus Kunst­stoff in den Monaten Januar/Februar in Betrieb genom­men werden kann.» Sie würde laut Stadt deutlich weniger Energie verbrau­chen. Auch in Rosen­heim denkt man über eine Kunst­stoff­bahn nach.

Für den Christ­kindl­markt am Münch­ner Marien­platz erklärt die Stadt, dass man ausschließ­lich mit LED-Beleuch­tung arbei­te. Eine Absage des Marktes sei nicht vorstell­bar. «Der tradi­tio­nel­le Christ­kindl­markt hat für die Stadt große touris­ti­sche Bedeu­tung und stützt ein von den Corona-Lockdowns ohnehin stark betrof­fe­nes Gewer­be», sagte der Sprecher des Referats für Arbeit und Wirtschaft. Insge­samt gebe es in München rund 30 weite­re Märkte — die werden aber privat betrieben.

Nürnberg verweist darauf, dass der Christ­kind­les­markt seit fast zehn Jahren mit 100 Prozent Ökostrom versorgt werde, der Energie­ver­brauch der Beleuch­tung sei mit LED-Lampen auf ein Minimum reduziert. Aus ökolo­gi­schen Gründen sei in den vergan­ge­nen Jahren auch das Tannen­grün reduziert worden. Der Berch­tes­ga­de­ner Advent wird heuer zum ersten Mal ebenfalls mit Ökostrom versorgt. Schlitt­schuh­bah­nen gibt es mit Verweis auf den Energie­ver­brauch weder in Nürnberg, noch in Berchtesgaden.

Der oberbaye­ri­sche Markt Peiting setzt auf eine Photo­vol­ta­ik­an­la­ge samt Batte­rie für die Beleuch­tung des Weihnachts­bau­mes. Ein ortsan­säs­si­ger Elektri­ker spendet die Technik. «Egal was auf dem Strom­markt passiert, unser Weihnachts­baum leuch­tet autark», sagte Bürger­meis­ter Peter Osten­rie­der (CSU). Zuvor hatte der «Münch­ner Merkur» berichtet.

Rosen­heim plant bei der Weihnachts­be­leuch­tung in der Innen­stadt keine Verän­de­run­gen zu den Vorjah­ren. Aschaf­fen­burg und Kempten konnten noch keine Auskunft ertei­len — man stelle sich diesen Fragen noch.