BRÜSSEL (dpa) — Nach einer Messer­at­ta­cke im Herzen des EU-Viertels in Brüssel dauern die Ermitt­lun­gen an. Über den mutmaß­li­chen Täter ist bislang wenig bekannt.

Polizei und Staats­an­walt­schaft setzen ihre Ermitt­lun­gen nach einer Messer­at­ta­cke in unmit­tel­ba­rer Nähe der EU-Kommis­si­on fort. Nach dem Vorfall mit drei Verletz­ten — davon einer lebens­ge­fähr­lich, wie eine Polizei­spre­che­rin sagte — hieß es am Montag­abend von Seiten der Staats­an­walt­schaft ledig­lich, dass es keine Hinwei­se auf Terror gebe. Weite­re Details zum Motiv und mögli­chen Hinter­grün­den der Tat wurden nicht mitgeteilt.

Genau zur Feier­abend­zeit war es zu der Attacke in einer beleb­ten U‑Bahn-Stati­on gekom­men. Ein Mann soll die Menschen mit einem Messer angegrif­fen haben. In sozia­len Medien verbrei­te­te Aufnah­men sollen zeigen, wie die Polizei den Verdäch­ti­gen mit vorge­hal­te­ner Waffe dazu bringt, sich auf den Boden zu legen. In belgi­schen Medien hieß es, ohne eine genaue Quelle zu nennen, der Verdäch­ti­ge sei bereits psychisch auffäl­lig geworden.

Der mutmaß­li­che Täter wurde noch in der U‑Bahn-Stati­on festge­nom­men, wie ein dpa-Repor­ter vor Ort beobach­te­te. Der Mann, der ein gestreif­tes T‑Shirt trug, lag im Eingangs­be­reich auf dem Bauch, die Hände auf dem Rücken, während ein Polizist auf ihm kniete. Einsatz­kräf­te mit Hunden schirm­ten die Szene ab. Einige Minuten zuvor hatten Passan­ten gerufen: «Er hat ein Messer», wie eine dpa-Repor­te­rin um kurz vor 18.00 Uhr in der Stati­on hörte.

Angriff direkt vor der EU-Kommission

Wie auf Fotos zu sehen ist, behan­del­ten Rettungs­kräf­te einen blutver­schmier­ten jungen Mann direkt vor dem Haupt­ein­gang der EU-Kommis­si­on, dem Sitz von Kommis­si­ons­prä­si­den­tin Ursula von der Leyen. Die Stati­on Schuman liegt genau zwischen wichti­gen EU-Insti­tu­tio­nen und wird von vielen EU-Mitar­bei­ten­den genutzt. So grenzen die EU-Kommis­si­on, der Rat der Europäi­schen Union und der Auswär­ti­ge Dienst der EU direkt an die Station.

Am Abend schrieb Brüssels Bürger­meis­ter Philip­pe Close auf Twitter: «Messer­an­griff in der Schuman-Stati­on». Eine gute Zusam­men­ar­beit der Polizei habe zu einer schnel­len Festnah­me geführt. EU-Ratsprä­si­dent Charles Michel dankte den Einsatz­kräf­ten und drück­te den Opfern sein Mitge­fühl aus.

Wie die Brüsse­ler Verkehrs­be­trie­be auf Twitter mitteil­ten, war der öffent­li­che Nahver­kehr in dem Bereich um die Halte­stel­le Schumann teilwei­se wegen des Polizei­ein­sat­zes einge­stellt worden.