STUTTGART/MANNHEIM (dpa/lsw) — Der erneu­te Streik der Lokfüh­rer­ge­werk­schaft wird Bahnkun­den im Südwes­ten wieder auf eine harte Gedulds­pro­be stellen. Im Regio­nal­ver­kehr werde es am Montag und Diens­tag Verspä­tun­gen und Zugaus­fäl­le geben, warnte die Deutsche Bahn am Freitag mit Blick auf Baden-Württemberg.

Bundes­weit werde noch ein Viertel der Fernzü­ge fahren. Im Regio­nal­ver­kehr und bei S‑Bahnen peilt die Bahn im Schnitt 40 Prozent an. Die S‑Bahn Stutt­gart versucht nach eigenen Angaben, auf Haupt­li­ni­en im Stunden­takt zu fahren. Die Bahn riet Kunden, angesichts der Lage Fernrei­sen möglichst zu verschieben.

Die Gewerk­schaft Deutscher Lokomo­tiv­füh­rer (GDL) erhöht in der laufen­den Tarif­run­de den Druck. Jens-Peter Lück, der Vizevor­sit­zen­de des Bezirks Süd-West, sagte der Deutschen Presse-Agentur, regio­na­le Schwer­punk­te im Land seien unter anderen Stutt­gart, Mannheim oder Karls­ru­he. Auch wegen eines Mitglie­der­zu­wach­ses rechne er mit einer guten Betei­li­gung an dem neuer­li­chen Ausstand.

Der Streik beginnt im Perso­nen­ver­kehr bundes­weit am Montag um 2.00 Uhr und endet am Mittwoch um 2.00 Uhr. Im Güter­ver­kehr beginnt der Streik bereits am Samstag um 17.00 Uhr. Damit bleiben im Perso­nen­ver­kehr die Züge genau­so lange stehen wie beim ersten Streik in der vergan­ge­nen Woche. Auch der erneu­te Streik dürfte viele Urlaubs­rei­sen­de treffen. Die GDL kämpft unter anderem für eine besse­re Bezah­lung und fordert Lohner­hö­hun­gen wie im öffent­li­chen Dienst von rund 3,2 Prozent sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro im laufen­den Jahr.

Die Stutt­gar­ter S‑Bahn berich­te­te am Freitag über Fahrplan­ein­schrän­kun­gen, die nichts mit dem Streik zu tun haben. Bei Kontrol­len sei ein erhöh­ter Radver­schleiß bei Fahrzeu­gen entdeckt worden, deshalb könnten weniger einge­setzt werden. Zwischen dem Haupt­bahn­hof und Stutt­gart-Vaihin­gen werde vom Samstag an ein Doppel­stock­zug im Stunden­takt pendeln.