FRIEDRICHSHAFEN/KONSTANZ (dpa) — Wegen eines Lecks wird die erste E‑Fähre auf dem Boden­see später in Betrieb gehen als geplant. Durch den Schaden an der Schiffs­hül­le sei Wasser in einen der Batte­rie­räu­me gelangt, sagte ein Sprecher der Werft Ostsee­staal am Mittwoch in Stral­sund, bei der die Boden­see-Schiffs­be­trie­be (BSB) in Konstanz das Schiff in Auftrag gegeben hatten. Dabei seien auch Batte­rie­mo­du­le beschä­digt worden und müssten nun ersetzt werden. Die Überga­be des E‑Schiffes werde sich daher «um einige Wochen verzö­gern». Zunächst hatte der SWR berichtet.

Der Schaden entstand demnach, als das Schiff nach dem Stapel­lauf noch einmal für Arbei­ten in eine Halle geholt wurde. Dabei sei das Schiff gegen einen Bautisch gesto­ßen — eine Vorrich­tung, mit der das Schiff waage­recht gebaut werden kann. Der Schaden sei «überschau­bar», sagte der Sprecher. Der Zeitplan sei dadurch aber durcheinandergeraten.

Die Taufe der bislang «MS Artemis» benann­ten E‑Fähre solle dennoch wie geplant am Sonntag auf der Insel Mainau in Konstanz statt­fin­den. Ob dann auch eine Rundfahrt mit Gästen möglich ist, werde aber erst in den kommen­den Tagen entschie­den, sagte der Sprecher der Werft.

Das erste E‑Schiff der BSB soll künftig bis zu 300 Menschen von Uhldin­gen über den See zur Insel Mainau bringen. Dazu verfügt das Schiff über eine 1000 Kilowatt­stun­den umfas­sen­de Batte­rie, die in der Mittags­pau­se und nachts aufge­la­den wird. Für einen möglichst sparsa­men Verbrauch ist das Schiff mit 15 Kilome­tern pro Stunde im Wasser unter­wegs. Eigent­lich sollte das 3,6 Millio­nen Euro teure Schiff vom 18. Juli an zu ersten Begrü­ßungs­fahr­ten aufbrechen.