LINDAU –Nach der Zulas­sung des Corona­vi­rus-Impfstoffs von BioNTech / Pfizer Anfang dieser Woche, werden nun deutsch­land­weit erste Impfdo­sen ausge­lie­fert. Die Impfun­gen begin­nen bayern­weit am 27. Dezem­ber. Das hat die bayeri­sche Staats­re­gie­rung in Abstim­mung mit der Bundes­re­gie­rung und den anderen Ländern beschlos­sen. Ziel der bundes­wei­ten Impfstra­te­gie ist es, in einem ersten Schritt beson­ders gefähr­de­ten Perso­nen eine Impfung zu ermög­li­chen. Zunächst soll der Impfstoff daher Perso­nen über 80 Jahren und Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­nern in Alten- und Pflege­hei­men angebo­ten werden. Gleich­zei­tig empfiehlt die Ständi­ge Impfkom­mis­si­on die Impfung von medizi­ni­schem Perso­nal mit sehr hohem Anste­ckungs­ri­si­ko und Perso­nal in der Alten­pfle­ge. „Wir starten am 27. Dezem­ber mit insge­samt 100 Impfdo­sen in den Alten- und Pflege­hei­men im Landkreis Lindau. Auch alle anderen Landkrei­se und kreis­frei­en Städte in Bayern werden zu Beginn 100 Impfdo­sen erhal­ten. Im Laufe der kommen­den Woche werden wir die Anzahl der Impfdo­sen aber deutlich steigern können“, verkün­det Landrat Elmar Stegmann. Die beiden Impfzen­tren in Lindau und Linden­berg werden dann ihren Betrieb aufneh­men, wenn weite­re Impfdo­sen zur Verfü­gung stehen und die Liefer­ket­ten zuver­läs­sig funktio­nie­ren. Zur Koordi­na­ti­on der Bayeri­schen Impfzen­tren und mobilen Impfteams im Landkreis Lindau hat Landrat Elmar Stegmann Dr. Klaus Adams als Ärztli­chen Leiter bestellt.

Die Priori­tä­ten­lis­te, in welcher Reihen­fol­ge Impfun­gen durch­ge­führt werden, wurde von der Ständi­gen Impfkom­mis­si­on vorge­schla­gen und von der Bundes­re­gie­rung in Abspra­che mit den Regie­rungs­chefs der Länder beschlos­sen. Diese Priori­tä­ten­lis­te ist in ganz Deutsch­land gleich und wird auch im Landkreis Lindau umgesetzt. Es gilt, dieje­ni­gen, die am meisten gefähr­det erschei­nen, als erste zu schützen.

Priori­tät eins besit­zen hochbe­tag­te Mitbür­ge­rin­nen und Mitbür­ger, vor allem dann, wenn sie in Gemein­schafts­ein­rich­tun­gen zusam­men­le­ben. Sie können durch eine Corona-Infek­ti­on in Lebens­ge­fahr geraten, da die körper­ei­ge­ne Abwehr reduziert ist und sie zumeist auch an anderen Erkran­kun­gen leiden. Übertrag­ba­re Krank­hei­ten breiten sich gerade in Senio­ren­hei­men schnel­ler aus als woanders. „Die hohen Infek­ti­ons­zah­len der vergan­ge­nen Wochen in Alten- und Pflege­hei­men haben gezeigt, wie wichtig es ist gerade diese Menschen zuerst mit Impfun­gen zu versor­gen, die diesen Schutz am dringends­ten benöti­gen“, sagt Landrat Elmar Stegmann. Anschlie­ßend werden Hochbe­tag­te geimpft, die noch im priva­ten Umfeld leben. Dazu werden Anfang kommen­der Woche alle über 80-jähri­gen im Landkreis Lindau angeschrie­ben und einge­la­den, vom kosten­frei­en Impfan­ge­bot Gebrauch zu machen.

Im nächs­ten Schritt folgen dann vor allem die Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter in Kranken­häu­sern, vorwie­gend auf „Corona-Statio­nen“, Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter in ambulan­ten Pflege­diens­ten, Arztpra­xen, Rettungs­dienst und ähnli­chen Einrich­tun­gen, mit erhöh­ter Gefahr, sich mit Corona anste­cken zu können. Danach folgen Perso­nen mit schwe­ren Grund­er­kran­kun­gen und in anderen Lebens­al­ters­stu­fen, wie auch Perso­nen, die zur Aufrecht­erhal­tung der Öffent­li­chen Sicher­heit und Ordnung und zur Versor­gung der Bevöl­ke­rung dringend erfor­der­lich sind. Das Landrats­amt wird darüber zeitnah informieren.

Da in der Anfangs­pha­se der Impfstoff nur in kleinen Mengen zur Verfü­gung steht, wird in den Alten- und Pflege­hei­men mit den Impfun­gen begon­nen. „Solan­ge die Liefe­run­gen der Firma BioNtech ratio­niert sind, müssen Priori­tä­ten gesetzt werden. Ich bitte alle Bürge­rin­nen und Bürger um Verständ­nis. Es ist ganz wichtig, dass wir uns weiter­hin in Geduld üben und die Hygie­ne­re­geln einhal­ten“, appel­liert der Landrat. „Erst wenn der Impfstoff nach Bedarf angefor­dert und gelie­fert werden kann und die Liefer­ket­ten reibungs­los laufen, dann kann allen Impfwil­li­gen eine Impfung angebo­ten werden“, so der Landrat weiter.

Mit der Bestel­lung von Dr. Klaus Adams zum Ärztli­chen Leiter wurde ein erfah­re­ner Routi­nier mit der Organi­sa­ti­on der Impfzen­tren sowie der Mobilen Impfteams im Landkreis Lindau gefun­den. Er hat bereits im Frühjahr das Gesund­heits­amt bei den vielfäl­ti­gen Aufga­ben unter­stützt. Zudem ist er Vorsit­zen­der des Ärztli­chen Kreis­ver­bands und hat über viele Jahrzehn­te hinweg in seiner Kinder­arzt­pra­xis in Lindau viel Erfah­rung auch zum Thema Impfen gesam­melt. „Ich freue mich sehr, dass ich ihn für diese Aufga­be gewin­nen konnte, da er mit den Struk­tu­ren im Landkreis Lindau bestens vertraut ist“, sagt Landrat Elmar Stegmann.

Impfzen­tren im Landkreis Lindau

Im Landkreis Lindau wird es zwei Impfzen­tren geben und dazu Mobile Teams, die vor allem Bewoh­ner und Perso­nal von Alten- und Pflege­hei­men impfen. Ein Impfzen­trum ist in der FOS-Turnhal­le in Lindau einge­rich­tet. Das zweite befin­det sich in Linden­berg im frühe­ren Ferien­dorf auf dem Naden­berg. Sobald diese in Betrieb gehen, werden wir darüber informieren.