FRIEDRICHSHAFEN (dpa/lsw) — Beim Klinik­ver­bund «Medizin Campus Boden­see» fällt die komplet­te Compu­ter- und Infor­ma­ti­ons­tech­nik aus — später wird klar: Es war ein Hacker­an­griff. Der Geschäfts­füh­rer spricht von einer «bedroh­li­chen Ausnahmesituation».

Der Klinik­ver­bund «Medizin Campus Boden­see» ist Ziel eines Hacker­an­griffs gewor­den. Dies teilte das Unter­neh­men am Donners­tag in Fried­richs­ha­fen am Boden­see mit. Es seien haupt­säch­lich das Klini­kum Fried­richs­ha­fen und die Klinik Tettnang betrof­fen. Vorsorg­lich seien alle Server und Geräte herun­ter­ge­fah­ren worden. Die Patien­ten­ver­sor­gung sei weiter­hin gewähr­leis­tet. Zunächst hatte der Südwest­rund­funk darüber berichtet.

Die Rettungs­leit­stel­le wurde laut Mittei­lung infor­miert, so dass Notfall-Patien­ten in andere Kranken­häu­ser gebracht wurden. Der Geschäfts­füh­rer des Klinik­ver­bunds, Franz Klöck­ner nannte den Cyber­an­griff eine «bedroh­li­che Ausnah­me­si­tua­ti­on». Die Polizei sei einge­schal­tet worden. Sie werde mit ihren Cyber­crime-Spezia­lis­ten gemein­sam mit der IT-Abtei­lung des Klini­kums den Angriff analy­sie­ren. Der «Medizin Campus Boden­see» hat rund 540 Betten — davon 370 im Kranken­haus Friedrichshafen.