BRÜSSEL (dpa) — Noch ist die neue Corona­vi­rus-Varian­te Omikron nicht in allen EU-Staaten dominie­rend. Doch Exper­ten zufol­ge könnte dies in einigen Wochen der Fall sein. Die EU will schon einmal vorbeugen.

Angesichts der besorg­nis­er­re­gen­den Omikron-Varian­te wollen sich die EU-Staaten 180 Millio­nen Dosen angepass­ten Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer liefern lassen.

Ein bestehen­der Vertrag sehe vor, dass die Unter­neh­men die Impfstof­fe — falls gewünscht — inner­halb von 100 Tagen an neue Varian­ten anpas­sen, sagte EU-Kommis­si­ons­che­fin Ursula von der Leyen in der Nacht zum Freitag nach einem EU-Gipfel in Brüssel. Die EU-Staaten nutzen ihr zufol­ge nun diese Möglich­keit. Insge­samt sieht der Vertrag mit Biontech/Pfizer die Liefe­rung von bis zu 1,8 Milli­ar­den Impfdo­sen bis Ende 2023 vor.

«Wir wissen, dass die Omikron-Varian­te uns wirklich bedroht», sagte von der Leyen. Sie verbrei­te sich mit einer extrem schnel­len Geschwin­dig­keit und es bestehe mögli­cher­wei­se das Risiko, dass sie zumin­dest teilwei­se den Impfschutz umgehe. Schon jetzt seien die Gesund­heits­sys­te­me überlas­tet. Dies sei auf die hohe Zahl Ungeimpf­ter zurück­zu­füh­ren. Die Antwort darauf könne nur sein, das Impfen auszu­bau­en, Kinder ab fünf zu impfen, Auffrisch­imp­fun­gen zu verab­rei­chen und Schutz­maß­nah­men zu befolgen.

Von der Leyen kündig­te zudem an, dass ihre Behör­de zeitnah Leitli­ni­en mit Blick auf den EU-Impfnach­weis vorle­gen werde. Es gehe um einen gemein­sa­men Ansatz beim Umgang mit Booster-Impfun­gen und die Frage, wie lange das Zerti­fi­kat gültig sei. Auffri­schungs­imp­fun­gen werden demnach spätes­tens sechs Monate nach der vollstän­di­gen Impfung empfoh­len. Das Impfzer­ti­fi­kat soll drei weite­re Monate gültig sein, ehe eine Auffri­schung nötig ist.