ULM/HEIDELBERG (dpa) — Nach der Festnah­me eines Verdäch­ti­gen im Fall der explo­si­ven Postsen­dun­gen an süddeut­sche Lebens­mit­tel­un­ter­neh­men erhof­fen sich die Ermitt­ler weite­re Hinwei­se durch das Veröf­fent­li­chen eines Videos. Es soll den mutmaß­li­chen Täter bei der Überga­be der Spreng­stoff­pa­ke­te in einer Ulmer Postan­nah­me­stel­le zeigen. Zu sehen ist ein mit weißem Schal und dunkler Mütze maskier­ter Mann, der Pakete am Schal­ter einreicht und bezahlt. Er trägt dabei schwar­ze Handschu­he. Die Pakete hat er in zwei weißen Leinen­ta­schen verstaut, bevor er sie auf den Verkaufs­tre­sen legt.

Die Sicher­heits­be­hör­den gehen davon aus, dass es sich bei dem Mann um den festge­nom­me­nen Rentner handelt, der sich zu den Anschul­di­gun­gen bislang nicht äußert hat. Nach Angaben der Staats­an­walt­schaft waren es Ermitt­lun­gen zur Art der Spreng­stoff­pa­ke­te, die auf die Spur des Mannes führten.

Die Serie hatte am Diens­tag der vergan­ge­nen Woche in der Waren­an­nah­me eines Geträn­ke­her­stel­lers in Eppel­heim (Rhein-Neckar-Kreis) begon­nen. Dort wurde ein Mann durch eine Verpuf­fung verletzt, als er ein Paket annahm. Am Mittwoch kam es beim Öffnen eines Briefes in der Lidl-Zentra­le in Neckar­sulm (Kreis Heilbronn) zu einer Explo­si­on mit drei Verletz­ten. Ein drittes verdäch­ti­ges Paket, das an den Babynah­rungs­her­stel­ler Hipp adres­siert war, wurde in der Nacht zu Donners­tag in einem Paktver­teil­zen­trum beim Flugha­fen München abgefan­gen und entschärft.