Mehr als zwei Dutzend Besucher aus Deutsch­land sind auf Mallor­ca im «Corona-Hotel». Die Gesund­heits­la­ge bleibt auf der Insel aber entspannt. Vor allem deshalb, weil es derzeit kaum Party gibt.

PALMA (dpa) — Der Oster-«Ansturm» von rund 40.000 Besuchern aus Deutsch­land hat die vergleichs­wei­se sehr gute Corona-Lage auf Mallor­ca und den anderen Balea­ren-Inseln vorerst nicht beeinträchtigt.

Die Infek­ti­ons­zah­len seien weiter­hin relativ gering, teilten die Gesund­heits­be­hör­den am Diens­tag auf Palma mit. Die Corona-Ampel, die täglich vom angese­he­nen balea­ri­schen Wirtschafts­zir­kel unter Einbe­zie­hung aller offizi­el­len Daten erstellt wird, zeigte derweil auf grün. Die Lage sei «exzel­lent», hieß es.

Völlig risiko­frei bleibt eine Reise auf die liebs­te Insel der Deutschen aller­dings nicht. In dem Quaran­tä­ne-Hotel unweit der Mallor­ca-Haupt­stadt Palma sind derzeit 27 Urlau­ber aus Deutsch­land unter­ge­bracht, wie die Behör­den am Montag­abend bekannt­ga­ben. Besucher, die auf der Insel positiv getes­tet wurden, absol­vie­ren dort allein oder zusam­men mit ihren jewei­li­gen Reise­be­glei­tern die vorge­schrie­be­ne Isolie­rung, die mindes­tens zehn Tage beträgt. Wie viele der 27 tatsäch­lich infiziert sind wurde nicht bekannt.

Binnen 24 Stunden wurden auf den Balea­ren 38 Neuin­fek­tio­nen mit dem Corona­vi­rus und nur ein Todes­fall erfasst. Es waren am Diens­tag sechs Neuin­fek­tio­nen weniger als am Vortag. Dabei hatte die spani­sche Mittel­meer-Region im Winter zeitwei­lig die höchs­ten Corona­zah­len ganz Spani­ens. Der am 4. Januar regis­trier­te Tages­höchst­wert lag mit 1865 fast 50 Mal so hoch wie die am Diens­tag regis­trier­te Zahl.

Die sogenann­te Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der Anste­ckun­gen pro 100 000 Einwoh­ner binnen sieben Tagen, gaben die Regio­nal­be­hör­den nicht bekannt. Nach Angaben des spani­schen Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums lag dieser wert am Montag­abend auf den Balea­ren bei 28,77 — und damit deutlich niedri­ger als in allen deutschen Bundes­län­dern. In Deutsch­land steht Schles­wig-Holstein nach Zahlen des Robert Koch-Insti­tuts mit 71 am besten, Thürin­gen mit 235 am schlech­tes­ten da.

Ungeach­tet der entspann­ten Lage wollen die Behör­den die Erfol­ge nicht durch leicht­fer­ti­ges Handeln aufs Spiel setzen. Regio­nal­prä­si­den­tin Franci­na Armen­gol mahnt weiter­hin zur Vorsicht. Am Diens­tag wies die Sozia­lis­tin im Regio­nal­par­la­ment die Kritik der Opposi­ti­on und von Gastro­no­men an den weiter­hin relativ stren­gen Restrik­tio­nen zurück. «Es wird weiter­hin nur langsa­me Locke­run­gen geben», beton­te sie.

Die Innen­räu­me von Cafés und Restau­rants bleiben — anders als etwa in Madrid — bis auf weite­res dicht, draußen dürfen Gäste nur bis 17 Uhr bewir­tet werden. Armen­gol: «Es ist kein Zufall, dass die Balea­ren die spani­sche Region mit der zweit­nied­rigs­ten Inzidenz sind. Es ist kein Zufall, dass unsere Sterb­lich­keits­ra­te im Zusam­men­hang mit der Pande­mie die niedrigs­te ganz Europas ist. Es ist kein Zufall, dass wir die gerings­te Auslas­tung der Inten­siv­sta­tio­nen haben.»