BERLIN (dpa) — Sie fliehen vor dem Krieg und suchen Schutz in Deutsch­land. Bei ihrer Ankunft bekom­men die ukrai­ni­schen Frauen dubio­se Angebo­te. Dagegen will Bundes­in­nen­min­s­te­rin Nancy Faeser mit aller Härte vorgehen.

Bundes­in­nen­mi­nis­te­rin Nancy Faeser will Ukrai­ne­rin­nen mit einer hohen Polizei­prä­senz auf Bahnhö­fen vor Menschen­händ­lern und Sexual­straf­tä­tern schützen.

«Jeder, der es versucht, die Not der Geflüch­te­ten auszu­nut­zen, sollte wissen: Auf solche Taten reagie­ren wir mit aller Härte des Geset­zes», sagte die SPD-Politi­ke­rin der «Bild am Sonntag». Niemand dürfe das Leid der Flücht­lin­ge missbrau­chen. «Solche Übergrif­fe sind zutiefst verachtenswert.»

Es gebe daher massi­ve Polizei­prä­senz an den Bahnhö­fen, in Uniform und in Zivil, so Faeser. «Alle sind sensi­bi­li­siert, jede Gefähr­dung sofort zu melden und einzu­schrei­ten.» Die Bundes­po­li­zei warnt schon seit länge­rem vor unseriö­sen oder krimi­nel­len Angebo­ten an geflüch­te­te Frauen aus der Ukrai­ne, die am Berli­ner Haupt­bahn­hof eintreffen.

Immer wieder wurden in den vergan­ge­nen zwei Wochen Fälle regis­triert, bei denen Männer ukrai­ni­schen Frauen bei der Ankunft in Berlin dubio­se Wohn- oder Übernach­tungs­an­ge­bo­te machten. Die Bundes­po­li­zei kontrol­lier­te Verdäch­ti­ge und verbot ihnen den Aufent­halt im Bahnhof. Es ging um den Verdacht der sexuel­len Ausbeu­tung, Zwangs­pro­sti­tu­ti­on oder des Menschenhandels.

Nach Ansicht der Polizei haben die Warnun­gen inzwi­schen Wirkung gezeigt. Der Eindruck sei, dass derar­ti­ge Täter, die sich auffäl­lig verhiel­ten, kaum mehr zum Bahnhof kämen, sagte eine Spreche­rin der Bundes­po­li­zei am vergan­ge­nen Mittwoch. Insge­samt habe es in den vergan­ge­nen zwei Wochen eine Zahl entspre­chen­der Fälle im unteren zweistel­li­gen Bereich gegeben.