SINGEN — Am gestri­gen Diens­tag gegen 14 Uhr wurde erneut ein 42-jähri­ger Autofah­rer von mehre­ren unbekann­ten Perso­nen bedroht.

Der Mann war in Rielasin­gen-Worblin­gen unter­wegs und musste an einer Ampel­kreu­zung anhal­ten. Aus einem nachfol­gen­den Auto stiegen mehre­re unbekann­te Perso­nen, angeb­lich mit einem Messer aus, und gingen auf den Pkw des 42-Jähri­gen zu. Dieser flüch­te­te darauf­hin mit seinem Auto. Verletzt wurde niemand. Die Polizei geht von einem Zusam­men­hang mit den Übergrif­fen am Montag­nach­mit­tag in Singen aus.

Die im Zusam­men­hang mit der am Montag­nach­mit­tag ausge­üb­ten Attacke auf mehre­re Perso­nen in einem Klein­bus vorläu­fig festge­nom­me­nen fünf Perso­nen wurden am gestri­gen Diens­tag dem Haftrich­ter vorge­führt. Alle Haftbe­feh­le wurden in Vollzug gesetzt und die Männer zwischen 20 und 38 Jahren anschlie­ßend in Justiz­voll­zugs­an­stal­ten gebracht.

Voraus­ge­gan­gen waren verschie­de­ne körper­li­che Übergrif­fe: Wegen einer körper­li­chen Ausein­an­der­set­zung zwischen zwei rivali­sie­ren­den Famili­en in der Singe­ner Innen­stadt kam es am Montag­nach­mit­tag und am Abend zu einem größe­ren Polizei­ein­satz. Kurz vor 14 Uhr wurde der Polizei über Notruf eine Schlä­ge­rei zwischen 15 bis 20 überwie­gend Jugend­li­chen im Bereich der Herz-Jesu-Kirche in Singen gemel­det. Mehre­re Polizei­strei­fen mussten dort eingrei­fen, um die Situa­ti­on zu klären. Zwei 15-Jähri­ge sind bei dieser Ausein­an­der­set­zung, die mit Knüppeln und Steinen ausge­tra­gen worden war, leicht verletzt worden. Ein 20-Jähri­ger trug schwe­re Verlet­zun­gen davon. Er musste in ein Kranken­haus einge­lie­fert werden. Zwei Verdäch­ti­ge im Alter von 15 und 31 Jahren sind vorläu­fig festge­nom­men worden. Aufgrund der Vielzahl der betei­lig­ten Perso­nen ist das Gesche­hen noch undurchsichtig.

Kurze Zeit später, gegen 15 Uhr, keimte erneut ein Konflikt zwischen zwei Partei­en am Fried­rich-Ebert-Platz auf. Dort sind die Insas­sen eines Klein­bus­ses von mehre­ren Perso­nen attackiert und zum Teil schwer verletzt worden, als das Auto in der Rielasin­ger Straße anhal­ten musste. Dabei wurde auch ein Messer verwen­det. Noch bevor eine Polizei­strei­fe eintraf, gelang den Angrei­fern die Flucht. Bei der darauf­hin sofort einge­lei­te­ten Fahndung konnte kurze Zeit später eines der Flucht­fahr­zeu­ge gestellt und die fünf Insas­sen vorläu­fig festge­nom­men werden. Nach dem zweiten Fahrzeug wurde inten­siv gefahn­det. Es konnte noch in der Nacht in Rielasin­gen-Worblin­gen in einer Halle aufge­fun­den werden. Einen 53 Jahre alten Tatver­däch­ti­gen nahm die Schwei­zer Kantons­po­li­zei ebenfalls noch in der Nacht in seiner Wohnung in Schaff­hau­sen fest.

Ein 42-jähri­ger Insas­se des Klein­bus­ses erlitt so schwe­re Verlet­zun­gen, dass er in einem Kranken­haus notope­riert werden musste. Zwei Mitfah­rer im Alter von 28 und 53 Jahren erlit­ten durch die Attacke schwe­re Verlet­zun­gen. Beide Perso­nen sind statio­när in Kranken­häu­ser aufge­nom­men worden. Alle befin­den sich derzeit außer Lebensgefahr.

Weshalb es zu den Konflik­ten kam und wie sie zusam­men­hän­gen, ist noch völlig unklar. Alle betei­lig­ten Perso­nen sind syrischen Großfa­mi­li­en zuzuord­nen. Weite­re Ermitt­lun­gen der Krimi­nal­po­li­zei zu den Hinter­grün­den dauern an. Die Polizei geht von einem Zusam­men­hang mit dem Übergriff am Wochen­en­de zuvor (5.12.20) in Singen aus.

Zeugen, die die Ausein­an­der­set­zung im Bereich der Herz-Jesu-Kirche oder den Vorfall am Fried­rich-Ebert-Platz beobach­tet haben, werden gebeten, sich zu melden.

Die Krimi­nal­po­li­zei Rottweil hat eine Sonder­kom­mis­si­on einge­rich­tet und unter der Rufnum­mer 0741 477–888 ein Hinwei­s­te­le­fon eingerichtet.