BERLIN (dpa/tmn) — Die tragi­schen Unfäl­le passie­ren jeden Sommer wieder: Menschen — oft noch jung — sind nach einem unbedach­ten Sprung in den See an den Rollstuhl gefes­selt. Wie lässt sich dieser Horror vermeiden?

Dass Kopfsprün­ge in unbekann­te Gewäs­ser schlimms­ten­falls mit einer Querschnitts­läh­mung enden können, weiß eigent­lich jeder. Und doch passie­ren solche Badeun­fäl­le jeden Sommer aufs Neue dutzend­fach. Oft sind Alkohol und Übermut im Spiel, warnt die Deutsche Gesell­schaft für Ortho­pä­die und Unfall­chir­ur­gie (DGOU).

Hier ist jeder gefragt, der dabei ist: Denn oft seien es nur Freun­din­nen und Freun­de, die solche «fatalen Mutpro­ben» stoppen könnten. Die Fachge­sell­schaft sieht außer­dem Eltern sowie Lehre­rin­nen und Lehrer in der Pflicht, immer wieder auf die Gefahr hinzuweisen.

Neben Selbst­über­schät­zung und Imponier­ge­ha­be ist Unwis­sen­heit ein Risiko­fak­tor. Was vielen nicht bewusst ist: Die Wasser­stän­de können schwan­ken. Stellen, an denen man bei vorhe­ri­gen Besuchen problem­los ins Wasser gesprun­gen ist, können nun gefähr­lich sein. Deshalb gilt: Vor dem ersten Sprung immer prüfen, ob das Wasser an dieser Stelle tief genug ist — egal, ob man sie schon gut kennt oder nicht.

Schät­zungs­wei­se 80 bis 100 Menschen ziehen sich laut DGOU jedes Jahr Querschnitts­ver­let­zun­gen beim Baden zu. Größten­teils seien es Männer, teils noch Heran­wach­sen­de. Die Stauchungs- und Verren­kungs­brü­che der Halswir­bel­säu­le in Folge eines Kopfsprungs im flachen Wasser können zu Lähmun­gen und einem Leben im Rollstuhl führen.