BERLIN (dpa) — Es sei eine «substanz­lo­se Debat­te», die beendet werden müsse, meint FDP-Frakti­ons­chef Chris­ti­an Dürr. Viel wichti­ger sei die «ordent­li­che Ausstat­tung» der Truppe.

FDP-Frakti­ons­chef Chris­ti­an Dürr hat das Vertei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um von Boris Pisto­ri­us (SPD) aufge­for­dert, Debat­ten über eine mögli­che Rückkehr zur Wehrpflicht zu beenden.

«Meine herzli­che Bitte an die Verant­wort­li­chen im Vertei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um ist: jetzt keine substanz­lo­se Debat­te über eine Neuauf­la­ge der Wehrpflicht, die Zeit und Geld kostet und auch noch krass gegen die Wehrge­rech­tig­keit versto­ßen würde», sagte Dürr dem Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land (RND).

Zuvor hatte Marine­inspek­teur Jan Chris­ti­an Kaack deutlich gemacht, dass er die Debat­te über eine mögli­che Rückkehr zu einer Wehrpflicht nicht abwegig findet. «Ich glaube, dass eine Nation, die in diesen Zeiten auch resili­en­ter werden muss, ein besse­res Verständ­nis hat, wenn wir eine Durch­mi­schung mit den Solda­ten haben», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Ich bin der festen Überzeu­gung, dass wir bei der zu erwar­ten­den demogra­fi­schen Entwick­lung die Basis derer, die wir bewer­ben können, verbrei­tern müssen. Es ist nun mal Fakt, dass wir früher 70 Prozent unser Länger­die­ner aus der Wehrpflicht gezogen haben.»

FDP-Chef Lindner erteil­te Rückkehr zur Wehrpflicht bereits Absage

Dürr entgeg­ne­te: «Wir müssen uns jetzt darauf konzen­trie­ren, die Truppe so schnell wie möglich ordent­lich auszu­stat­ten. Das geht mir bisher noch zu langsam. Es wäre gut, wenn der Marine­inspek­teur hierzu seinen Beitrag leistet.» FDP-Chef Chris­ti­an Lindner hatte einer Rückkehr zur Wehrpflicht bereits eine Absage erteilt und von einer Gespens­ter­dis­kus­si­on gesprochen.

Vertei­di­gungs­mi­nis­ter Pisto­ri­us hatte die Ausset­zung der Wehrpflicht durch die schwarz-gelbe Bundes­re­gie­rung im Jahr 2011 jüngst als Fehler bezeich­net — zugleich aber betont, dieser lasse sich nicht «mal eben so im Handum­dre­hen» zurück­ho­len. «Wir haben gerade andere Aufga­ben zu stemmen, die viel Geld, Kraft und Zeit kosten. Und die stehen im Vorder­grund», sagte er.