BAD WALDSEE — Ferdi­nand Gut, Träger der Bürger­me­dail­le in Silber der Stadt Bad Waldsee und des Bundes­ver­dienst­kreu­zes, feier­te vergan­ge­ne Woche seinen 90. Geburts­tag. Bürger­meis­te­rin Monika Ludy gratu­lier­te ihm an seinem Ehren­tag, auch im Namen von Oberbür­ger­meis­ter Matthi­as Henne, und überreich­te einen Geschenk­korb sowie eine Urkun­de des Minis­ter­prä­si­den­ten Winfried Kretschmann.

Gut ist eine bekann­te Persön­lich­keit in Bad Waldsee. Er war von 1971 bis 1999 Gemein­de­rat und fungier­te neun Jahre als zweiter und 15 Jahre als erster Stell­ver­tre­ter des Bürger­meis­ters. Der Jubilar gehör­te dem Gemein­de­rat über 28 Jahre lang an und prägte mit seinem Engage­ment viele Entschei­dun­gen zum Wohle der Bürge­rin­nen und Bürger.

Bürger­meis­te­rin Monika Ludy erinnert sich noch sehr gut an die Zusam­men­ar­beit mit Ferdi­nand Gut: „Er hat den Gemein­de­rat stets berei­chert, und gemein­sam wurden viele gute Entschei­dun­gen für Bad Waldsee getroffen.“

Geboren in Fürsten­berg im Kreis Donau­eschin­gen und auf einem Bauern­hof mit vier Geschwis­tern aufge­wach­sen, hat Ferdi­nand Gut eine beein­dru­cken­de beruf­li­che Laufbahn hinter sich. Nach seiner Gärtner­leh­re in Bittel­brunn bei Engen spezia­li­sier­te er sich auf Obst- und Gemüse­bau. Er studier­te in Weihen­ste­phan und schloss 1960 seine Inspek­to­ren­prü­fung ab. Sein Studi­um finan­zier­te er sich durch harte Arbeit im Straßen­bau und in Stein­brü­chen während der Semesterferien.

Am Ende seines Studi­ums sah er am Schwar­zen Brett die Ausschrei­bung für die Stelle Kreis­fach­be­ra­ter beim Landrats­amt Ravens­burg. Dort bewarb er sich und erhielt die Stelle. Somit zog er nach Bad Waldsee. Noch während seines Studi­ums lernte er seine späte­re Frau kennen, die in der Bäcke­rei ihrer Eltern arbei­te­te, wo Ferdi­nand Gut seine Brötchen holte. Gemein­sam freuten sie sich über die Geburt von drei Söhnen und einer Tochter. Mittler­wei­le hat sich die Familie um neun Enkel­kin­der vergrö­ßert. Vor zehn Jahren verstarb leider seine Frau.

Noch immer lebt Ferdi­nand Gut in dem im Jahr 1968 gebau­ten Haus am Frauen­berg. Damals waren um das Haus herum noch Wiesen und Äcker, und die Tiere des Waldes kamen in den Garten zu Besuch. Sein großer Garten diente ihm nicht nur als Hobby und „Nahrungs­lie­fe­rant für die Familie“, sondern auch für „Versuchs­zwe­cke“. Als Kreis­fach­be­ra­ter für Obst- und Garten­bau probier­te er neue Tipps und Empfeh­lun­gen erst selbst aus, bevor er sie an die Kreis­be­woh­ner weitergab.

Gut engagier­te sich auch außer­halb seines Berufs­le­bens inten­siv für die Allge­mein­heit. Er war jahrzehn­te­lang in verschie­de­nen Verei­nen und Gremi­en ehren­amt­lich tätig, darun­ter der Obst- und Garten­bau­ver­ein und der Katho­li­sche Kirchengemeinderat.

Noch immer nimmt der Jubilar gerne am Stadt­le­ben teil und freut sich sehr über das Mobili­täts­band in der Altstadt, das ihm die Besuche in der Stadt erheb­lich erleich­tert. Auch seine Kinder und Enkel besuchen ihn sehr gerne. Sie schen­ken ihm Zeit – wie zum Beispiel Ausflü­ge an den Boden­see und zu Festen und Veranstaltungen.

Anläss­lich seines 90. Geburts­tags empfing Ferdi­nand Gut neben der Familie auch Nachbarn und Vereins­ka­me­ra­den. Der Feier­tag am 1. Mai stand ganz im Zeichen der Familie und engen Freun­de. Dem Geburts­tags­kind war es wichtig, gemein­sam zu feiern, und so standen fast 50 Namen auf der Einla­dungs­lis­te, darun­ter auch seine vier Geschwister.