RAVENSBURG – Letzte Woche wurden bei der Fernwär­me­bau­stel­le der Techni­schen Werke Schus­sen­tal (TWS) auf dem Marien­platz Teile histo­ri­scher Mauern gefunden. 

Beim Blaser­turm vor dem Waaghaus wurden im kleine­ren von zwei Gräben, die den Flapp­ach unter­que­ren, zwei Teile der Mauer entdeckt. Einige Stücke sind wegge­bro­chen. Vermut­lich ist das bereits bei frühe­ren Bauar­bei­ten passiert, da sich in diesem Bereich bereits seit Jahren diver­se Rohre befin­den. In einem dritten Graben zwischen Waag- und Rathaus hat man die Fortset­zung von bereits im Frühjahr letzten Jahres aufge­deck­ten Mauer­struk­tu­ren freigelegt. 

Zur staufi­schen Zeit bilde­te der heuti­ge Marien­platz den Stadt­gra­ben. Als sich Ravens­burg vergrö­ßer­te, wurde die zugehö­ri­ge Stadt­mau­er nicht mehr benötigt und sie wurde entfernt. Der Archäo­lo­ge Andre­as Willmy von IKU / ARCHAEO vermu­tet, dass die Teile der jetzt entdeck­ten histo­ri­schen Mauern beim Rathaus zu einem vorsprin­gen­den Turm der staufi­schen Oberstadt­mau­er gehören könnten. 

Das Gemäu­er vor dem Blaser­turm könnte zu einer Abgren­zung des Stadt­ba­ches gehört haben, obwohl gemäß dem derzei­ti­gen Kennt­nis­stand in diesem Bereich des Marien­plat­zes keine Mauer auffind­bar sein dürfte. Genaue­re Hinter­grün­de und Infor­ma­tio­nen zu dem Fund wird es wahrschein­lich erst nach “Ravens­burg spielt” geben. Nach dem Event werden die Gräben im Zuge der Leitungs­ar­bei­ten größer aufge­macht und gezwun­ge­ner­ma­ßen einiges wegge­bag­gert, was gemäß den Aufla­gen des Landes­am­tes für Denkmal­pfle­ge weiter­hin vom Archäo­lo­gie-Team beglei­tet wird und vielleicht ein besse­res Bild der einsti­gen Stadt­be­fes­ti­gung ergeben wird.