FRIEDRICHSHAFEN — Bei einer Testfahrt mit der Feuer­wehr-Drehlei­ter auf dem Freitags-Wochen­markt zeigte sich, wie eng es an vielen Stellen im Markt ist und dass die Markt­stän­de oft über die Boden­mar­kie­run­gen hinaus­ra­gen. Im Notfall kann das zu lebens­ge­fähr­li­chen Situa­tio­nen führen. 

Es ist Milli­me­ter­ar­beit für Felix Enges­ser, Abtei­lungs­kom­man­dant der Feuer­wehr­ab­tei­lung Fried­richs­ha­fen, mit dem großen Drehlei­ter-Fahrzeug. Enges­ser biegt von der Karlstra­ße in den Wochen­markt ein und biegt im Markt nach rechts ab. Einge­wie­sen wird er von seinem Feuer­wehr­kam­mer­aden Patrick Schmidt. Schnell schon zeigt sich, dass die Ausla­ge eines Standes zu weit in den Rettungs­weg hinein­ragt und die Gegen­stän­de erst wegge­räumt werden müssen, bevor es weiter­ge­hen kann. 

„Im Ernst­fall geht es um Sekun­den, da ist keine Zeit um Gegen­stän­de oder Sonnen­schir­me wegstel­len zu können. Deshalb ist es uns wichtig, die Markt­be­schi­cker mit der Testfahrt auf diese Engstel­len hinzu­wei­sen und sie zu sensi­bi­li­sie­ren“, so Louis Laurösch, Feuer­wehr­kom­man­dant der Häfler Feuerwehr.

Langsam geht die Fahrt weiter bis auf die Höhe des Telekom-Shops. So mancher Stand muss seinen Laden einfah­ren, damit das Fahrzeug durch­kommt. „Die Stand­be­schi­cker haben gut reagiert und sofort ihren Laden einge­klappt. Das geht im Ernst­fall dann sehr schnell“, so Laurösch. Dann heißt es für ihn den ganzen Weg zurück zu fahren, und zwar rückwärts. 

Die nächs­te Testfahrt beginnt wieder an der Einfahrt Karlstra­ße. Jetzt biegt das Drehlei­ter-Fahrzeug vor dem Brunnen nach links ab. Bevor das möglich ist, müssen erst einmal mehre­re Sonnen­schir­me wegge­räumt werden. Dann aber erreicht das Fahrzeug sein Ziel.

„Die Gebäu­de in der Karlstra­ße haben den Eingang zum Adenau­er­platz. Im Brand­fall müssen wir also über den Adenau­er­platz einfah­ren, um einen Brand zu bekämp­fen und eventu­ell Menschen zu retten“, so Louis Laurösch. Aber nicht nur bei Bränden auch bei medizi­ni­schen Notfäl­len kann es vorkom­men, dass Menschen über die Drehlei­ter geret­tet werden müssen. „Deshalb ist es unumgäng­lich, dass die Rettungs­zu­fahr­ten frei sind“, erklärt Felix Engesser.

Die dritte Testfahrt startet am Buchhorn­platz in Richtung Dammstra­ße. Auch hier ist Milli­me­ter­ar­beit gefragt und des müssen verein­zelt Marki­sen einge­fah­ren und Vordä­cher abgelas­sen werden. Schließ­lich erreicht das Feuer­wehr­fahr­zeug aber auch hier bis zum vorge­ge­be­nen Ziel einfahren.

Rund eine Stunde lang dauer­te die Testfahrt mit dem Ergeb­nis: An manchen Stellen im Markt ist es grenz­wer­tig, aber im Ernst­fall ist die Feuer­wehr handlungs­fä­hig und kommt an ihr Ziel. Mit dem Ergeb­nis zeigte sich auch die Markt­ver­ant­wort­li­che der Stadt, Cathrin Batzner, zufrieden.