WEINGARTEN — Die Skulp­tur „Welfen­sa­ge“ des Weingar­te­ner Bildhau­ers Eberhard Martin Schmidt auf dem kleinen Münster­platz ist vermut­lich über die Oster­ta­ge beschä­digt worden. Die Stadt bittet Zeugen, sich mit sachdien­li­chen Hinwei­sen zu melden.

Der Künst­ler Eberhard Martin Schmidt (1926–1995) schuf die aus vulka­ni­schem Gestein gemei­ßel­te Gruppe in den Jahren 1987 bis 1991. Die Skulp­tur führt ins Jahr 775 und zeigt die Schlüs­sel­sze­ne der Welfen­sa­ge: Eine knien­de Bettle­rin mit Drillin­gen streckt ihre Hand hilfe­su­chend aus. Die stren­ge Gräfin Irmen­trud weist die Frau jedoch ab, denn Drillin­ge standen zu dieser Zeit für Ehebruch. Die Bettle­rin soll die Gräfin darauf­hin verflucht haben, sie möge zwölf Jungen auf einmal zur Welt bringen – was später tatsäch­lich geschieht und die Gräfin aus Angst vor der Schan­de eine Magd zum Kinds­mord anstif­ten lässt.

In der Oster­zeit haben Unbekann­te vier Finger der knien­den Bettle­rin abgebro­chen – ob absicht­lich oder aus Verse­hen, ist unklar. Das Amt für Kultur und Touris­mus bittet Perso­nen, die etwas beobach­tet haben, sich unter der Telefon­num­mer 405–232 oder per Mail an akt@weingarten-online.de zu melden. Das Team des städti­schen Baube­triebs­hofs wird die Hand zeitnah wieder instandsetzen.