BERLIN — „Mir gefällt der Begriff „Dritte Orte“, der spezi­ell in den ländli­chen Biblio­the­ken mehr Raum für Begeg­nung – vom Ausleih- zum Aufent­halts­ort – bedeu­tet. Durch Veran­stal­tun­gen und Workshops sollen Biblio­the­ken und Büche­rei­en aufge­wer­tet und einen zusätz­li­chen Anreiz für den Besuch bieten. Das setzt die Bodneg­ger Gemein­de­bü­che­rei bereits um, doch leider müssen aufgrund der Corona-Pande­mie die Veran­stal­tungs­an­ge­bo­te derzeit pausie­ren“, sagt Axel Müller, der direkt gewähl­te Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­ter für Oberschwa­ben und das Allgäu.

Bodnegg liegt in Müllers Wahlkreis, daher erfuhr er sofort von der Förder­zu­sa­ge: „Die Öffent­li­che Katho­li­sche Gemein­de­bü­che­rei Bodnegg erhält 7.500 Euro aus dem „Sofort­hil­fe­pro­gramm für zeitge­mä­ße Biblio­the­ken in ländli­chen Räumen“, gibt Axel Müller (CDU) bekannt.

Klara Mikolit­sch, die Büche­rei­lei­te­rin der Gemein­de­bü­che­rei Bodnegg, freut sich riesig über das Geld aus dem Sofort­hil­fe­pro­gramm: „Gerade weil unsere Büche­rei sehr gut angenom­men wird – zu den Kunden zählen junge Famili­en mit Kindern, Schul­klas­sen, der Kinder­gar­ten, die Gemein­de und natür­lich die gesam­te Öffent­lich­keit – hilft uns das Förder­geld dabei, unsere Attrak­ti­vi­tät noch mehr zu steigern. Unser Ziel ist es, als Landbü­che­rei das Bestmög­li­che zu bieten.“

In den Alters­klas­sen 13 bis 15 Jahre lasse das Lesen von Büchern erfah­rungs­ge­mäß nach, da die Jugend­li­chen dann eher am Smart­phone lesen. Mit Semina­ren zur Bedie­nung von e‑Book-Readern, mit Robotic-Workshops, bei denen es um kleine Roboter geht, sowie anderen digita­len Angebo­ten möchte man die junge Zielgrup­pe anspre­chen und begeis­tern. Auch ein ähnli­ches Angebot wie den erfolg­rei­chen Sommer­le­seclub „Heiss auf Lesen“ wird es geben. „Natür­lich sollen sich auch die Erwach­se­nen bei uns wohlfüh­len. Daher werden wir mit dem Zuschuss auch eine neue Sitzgrup­pe und Trenn­wän­de anschaf­fen sowie drei Barcode­scan­ner für die Auslei­he“, beschreibt Mikolit­sch die geplan­te Verwen­dung des Förder­gelds und fügt hinzu: „Wir schau­en, dass unsere Kundschaft so viel wie möglich von dem Budget profitiert.“

Die sehr belieb­te Bodneg­ger Einrich­tung führt insge­samt 9.000 Medien (Bücher, DVDs, CDs, Zeitschrif­ten und Spiele) im Sorti­ment. Zusätz­lich können weite­re 15.000 Medien online über die Platt­form Libell‑e.de ausge­lie­hen werden. Weite­re Infor­ma­tio­nen unter http://buecherei-bodnegg.de/.

Die Büche­rei wird als öffent­li­che Büche­rei in gemein­sa­mer Träger­schaft der Gemein­de Bodnegg und der katho­li­schen Kirchen­ge­mein­de St. Ulrich und Magnus im Bildungs­zen­trum Bodnegg betrieben.

Die katho­li­sche Kirchen­ge­mein­de St. Ulrich und Magnus in Bodnegg erhält aus einem weite­ren Förder­topf Geld, berich­tet Axel Müller: „Die Initia­ti­ve „Hilfe zur Siche­rung der Nahver­sor­gung“ der Katho­li­schen Kirchen­ge­mein­de St. Ulrich und Magnus Bodnegg – Organi­sier­te Nachbar­schafts­hil­fe aus Bodnegg“ hatte ebenfalls mit ihrem Förder­an­trag Erfolg und kann sich über 3.640 Euro freuen.“

„Wir sind sehr dankbar für diese Finanz­sprit­ze und wollen das Geld zum einen für die Erhöhung unserer Mobili­tät und zum anderen für den verstärk­ten Schutz unseres ehren­amt­li­chen Helfer­teams während der Corona-Pande­mie einset­zen“. Dies teilt Franzis­ka Huber, Einsatz­lei­te­rin der Nachbar­schafts­hil­fe Bodnegg, mit.
Und sie fügt hinzu: „Das Geld hilft uns, die Diskre­panz von steigen­der Nachfra­ge nach Unter­stüt­zung zu Kontakt- und Einsatz­be­schrän­kun­gen zu verrin­gern. So kann auch drohen­der Verein­sa­mung vorge­beugt werden.“

Das Förder­geld stammt aus dem Sonder­pro­gramm „Ehren­amt stärken. Versor­gung sichern“, das von Julia Klöck­ner, Bundes­mi­nis­te­rin für Ernäh­rung und Landwirt­schaft, aufge­legt wurde.

Hinter­grund der beiden Förderprogramme:
“Vor Ort für Alle” lautet das Sofort­hil­fe­pro­gramm, mit dem der Deutsche Biblio­theks­ver­band e.V. (dbv) zeitge­mä­ße Biblio­theks­kon­zep­te in Kommu­nen mit bis zu 20.000 Einwoh­nern in ganz Deutsch­land im Jahr 2020 fördert. Biblio­the­ken sollen als “Dritte Orte” gestärkt werden.

Das Sofort­hil­fe­pro­gramm ist ein Projekt im Rahmen des Programms “Kultur in ländli­chen Räumen” der Beauf­trag­ten der Bundes­re­gie­rung für Kultur und Medien. Die Förder­mit­tel in Höhe von insge­samt 1,5 Millio­nen Euro stammen aus dem Bundes­pro­gramm „Ländli­che Entwick­lung“ (BULE) des Bundes­mi­nis­te­ri­ums für Ernäh­rung und Landwirtschaft.

Das Sonder­pro­gramm „Ehren­amt stärken. Versor­gung sichern.“ unter­stützt Initia­ti­ven, die in ländli­chen Räumen in der nachbar­schaft­li­chen Lebens­mit­tel­ver­sor­gung engagiert sind.

Aufgrund der COVID-19-Pande­mie stehen diese Initia­ti­ven vor beson­de­ren Heraus­for­de­run­gen. In der Förder­be­wil­li­gung schreibt Bundes­mi­nis­te­rin Julia Klöck­ner: „Auch wenn zwischen­zeit­lich viele Kontakt­be­schrän­kun­gen wieder aufge­ho­ben wurden, müssen doch immer noch eine Vielzahl von weiter­hin bestehen­den Aufla­gen und neue Rahmen­be­din­gun­gen einge­hal­ten werden. Das führt zu erheb­li­chen Einschrän­kun­gen sowie zusätz­li­chen Aufwen­dun­gen und Kosten, die wir durch unsere Förde­rung abfedern wollen.“