MANNHEIM (dpa) — Erst soll er seinen Vater getötet haben, anschlie­ßend fuhr ein 36-jähri­ger in Mannheim mit einem Auto in eine Gruppe von Radfah­rern. Eine Radle­rin starb. Was sind die Hinter­grün­de der Taten?

Ein 36 Jahre alter Autofah­rer hat auf seiner Flucht vor der Polizei in Mannheim vier Radfah­rer gerammt und dabei eine Frau totge­fah­ren — zuvor soll er in Rhein­land-Pfalz seinen Vater getötet haben. Der Verdäch­ti­ge wurde wenig später festgenommen.

Wie Polizei und Staats­an­walt­schaft am Montag berich­te­ten, erlag die 71-jähri­ge Radle­rin nach dem Vorfall vom Sonntag­abend ihren schwe­ren Verlet­zun­gen. Die drei anderen Radfah­rer kamen mit schwe­ren Verlet­zun­gen in umlie­gen­de Kranken­häu­ser. Einer sei inzwi­schen entlas­sen worden. Der Verdäch­ti­ge wurde wenig später festgenommen.

Er habe die Radfah­rer wahrschein­lich absicht­lich angefah­ren, hieß es. Danach setzte er seine Flucht zu Fuß fort und war schließ­lich in den Rhein gesprungen.

Keine politi­schen Motive

Den Angaben zufol­ge war der 36-Jähri­ge in einem psychi­schen Ausnah­me­zu­stand. Bis etwa eine Woche vor den Ereig­nis­sen sei er statio­när in einer Klinik unter­ge­bracht und auch zuvor in psych­ia­tri­scher Behand­lung gewesen.

Die Ankla­ge­be­hör­de in Mannheim übernahm unter­des­sen auch die Ermitt­lun­gen zu der voran­ge­gan­ge­nen Tötung des 69 Jahre alten Vaters im rhein­land-pfälzi­schen Eller­stadt. Zur genau­en Todes­ur­sa­che des Seniors wurde zunächst nichts mitge­teilt. Der Sohn soll seinen Vater am Sonntag gegen 18.00 getötet haben.

Noch bevor die Polizei am Tatort eintraf, setzte sich der 36-Jähri­ge bishe­ri­gen Erkennt­nis­sen zufol­ge in das Auto und floh in Richtung Mannheim. Die Wasser­schutz­po­li­zei und ein Hubschrau­ber seien im Einsatz gewesen.

Es gebe keine Hinwei­se, dass die Tat politisch motiviert gewesen sein könnte, sagte ein Polizei­spre­cher. Beim Polizei­prä­si­di­um Mannheim wurde eine 20-köpfi­ge Ermitt­lungs­grup­pe gebildet.