ULM (dpa/lsw) — Angesichts des weiter hohen Zugangs von Flücht­lin­gen im Südwes­ten haben Sport­ver­bän­de gefor­dert, Sport­hal­len und Schwimm­bä­der für den Sport­be­trieb weiter offen zu halten. «Wir brauchen dringend Zeiten in Sport­hal­len und Schwimm­bä­dern, der Nachhol­be­darf ist immens», sagte Joachim Späge­le, Geschäfts­füh­rer des für Südba­den zustän­di­gen Badischen Sport­bunds Freiburg, der «Südwest Presse» in Ulm. Andern­falls seien gerade bei Kindern und Jugend­li­chen gesund­heit­li­che Schäden zu befürchten.

Auch der Präsi­dent des Badischen Sport­bunds Nord mit Sitz in Karls­ru­he, Gert Rudolph, beklag­te: «Es wäre schon aus Gründen der Gesund­heits­för­de­rung eine Katastro­phe, wenn Kinder und Jugend­li­che im Winter vor geschlos­se­nen Hallen stehen würden.» Die Verei­ne seien immer da, wenn es um die Integra­ti­on gehe, fügte Rudolph hinzu. Davon profi­tier­ten nicht zuletzt Kinder und Jugend­li­che. Eine Schlie­ßung von Sport­hal­len wäre da kontra­pro­duk­tiv. Zumal diese auch keine adäqua­te Unter­kunft für Geflüch­te­te seien, sagte der Sport­funk­tio­när der Zeitung.

Nach Angaben des Migra­ti­ons­mi­nis­te­ri­ums in Stutt­gart ist die Kapazi­täts­gren­ze der Erstauf­nah­me des Landes erreicht. In der aktuel­len Lage müssten wieder zusätz­li­che Flücht­lings­un­ter­künf­te und kurzfris­tig Notun­ter­künf­te geschaf­fen werden, sagte ein Sprecher.

Das bedeu­tet in der Regel vor allem für die Kommu­nen eine zusätz­li­che Heraus­for­de­rung. Etwa im Kreis Konstanz werden nach Angaben eines Sprechers derzeit bereits drei Sport­hal­len in den Städten Konstanz, Radolf­zell und Singen zur Unter­brin­gung von Flücht­lin­gen genutzt.