FRIEDRICHSHAFEN — Ihr „Brot- und Butter­ge­schäft“, die Ausbil­dung von rund 1.500 Bache­lor-Studie­ren­den in der Technik, erledigt die DHBW Ravens­burg im Fallen­brun­nen in Fried­richs­ha­fen schon bestens. Gemein­sam mit der IWT Wirtschaft und Technik GmbH und mit Unter­stüt­zung der Zeppe­lin-Stiftung Ferdi­nand gGmbH geht die DHBW aber jetzt noch ein paar Schrit­te weiter. 

Sie möchte den Bereich Forschung und Techno­lo­gie­ent­wick­lung inten­si­vie­ren und gleich­zei­tig mit Hilfe des IWT dafür sorgen, dass der Trans­fer von Wissen in die Wirtschaft der Region gelingt. Als Themen setzt sie dafür die Digita­li­sie­rung in der Produkt­ent­wick­lung und Produk­ti­on sowie die Konnek­ti­vi­tät und Automa­ti­sie­rung in der Mobili­tät. Die Zeppe­lin-Stiftung Ferdi­nand gGmbH unter­stützt dies mit 4,7 Millio­nen Euro, verteilt auf fünf Jahre. „Diese Inves­ti­tio­nen in Bildung, Forschung und den darauf basie­ren­den Wissens­trans­fer helfen der Stadt Fried­richs­ha­fen und der gesam­ten Region Boden­see-Oberschwa­ben auf ihrem Weg in die techno­lo­gi­sche Zukunft“, sagt Andre­as Brand, Oberbür­ger­meis­ter der Stadt Friedrichshafen.

Themen­schwer­punk­te: Die Digita­li­sie­rung stellt derzeit die wesent­li­che Heraus­for­de­rung für die Indus­trie dar. Es geht um die intel­li­gen­te Vernet­zung von Maschi­nen und Abläu­fen mit Hilfe von Infor­ma­ti­ons- und Kommu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gien. Gerade in der Region Boden­see-Oberschwa­ben kommt dabei der Verknüp­fung mit der Mobili­tät eine beson­de­re Rolle zu. Die Themen für die Weiter­ent­wick­lung im Bereich Ausbil­dung und Trans­fer liegen daher auf der Hand – die Schlag­wor­te sind Indus­trie 4.0, Connec­ted Car oder Autono­mes Fahren. 

Um die entspre­chen­den Weichen für die Zukunft zu stellen, sollen an der DHBW die Entwick­lung eines Wissens- sowie eines Anwen­dungs­zen­trums eine wesent­li­che Rolle spielen.

Wissens­zen­trum an der DHBW Ravens­burg: „Um einem Brain-Drain aus der Region entge­gen­zu­wir­ken, brauchen wir hier vor Ort mittel­fris­tig eine techni­sche Forschungs­in­sti­tu­ti­on mit Promo­ti­ons­mög­lich­kei­ten in den Ingenieurs­wis­sen­schaf­ten“, erläu­tert Prof. Dr. Heinz-Leo Dudek, Campus­lei­ter der DHBW im Fried­richs­ha­fe­ner Fallen­brun­nen, Idee und Vision. Mit den Mitteln der Ferdi­nand gGmbH sollen vier Akade­mi­sche Mitarbeiter*innen an diesen Zukunfts­ideen forschen sowie die Labore entspre­chend ausge­stat­tet werden. Zwei klare Vortei­le: Auf Grund­la­ge des Wissens­zen­trums würden Förder­mit­tel in die Region fließen – und von den Forschungs­er­geb­nis­sen würden zudem die Studie­ren­den über forschungs­in­te­grier­te Lehrpro­jek­te sowie die Unter­neh­men profi­tie­ren. „Uns ist wichtig, dass die DHBW über die notwen­di­gen Kompe­ten­zen und Labore verfügt, um die Studie­ren­den zu Expert*innen auszu­bil­den, die die Digita­li­sie­rungs­an­sät­ze direkt in die Betrie­be tragen“, so Dudek.

Anwen­dungs­zen­trum am IWT: Dieses Zentrum ist bei der IWT Wirtschaft und Technik GmbH, einem Partner der DHBW Ravens­burg, angesie­delt. Ziel ist der Wissens­trans­fer rund um neue Techno­lo­gien in die Unter­neh­men. Techno­lo­gie­er­pro­bung und ‑bewer­tung sowie die Techno­lo­gie­ad­ap­ti­on auf neue Anwen­dungs­fel­der sind dabei die Stich­wor­te. Beispie­le aus der aktuel­len Arbeit sind etwa der Einsatz von moder­nen Daten­bril­len in der Produk­ti­on oder der Einsatz von kolla­bo­ra­ti­ven Robotern, sogenann­ten Cobots, in der Produk­ti­on. Ein weite­res wichti­ges Stand­bein sind Fort- und Weiter­bil­dungs­for­ma­te, um auch den Beleg­schaf­ten der Unter­neh­men zu ermög­li­chen, ihr Wissen aktuell zu halten. Fachta­gun­gen bringen dabei die Expert*innen zusam­men, aber auch die inter­es­sier­te Öffent­lich­keit kann sich etwa beim Maybach Seminar über aktuel­le Themen aus der Wirtschaft infor­mie­ren. Die Förder­mit­tel sind vorge­se­hen für Projektmitarbeiter*innen sowie für Simula­ti­ons- und Testein­rich­tun­gen. „Wir sehen es als Aufga­be, die häufig als Barrie­re wirken­de Lücke zwischen Grund­la­gen und Anwen­dun­gen zu schlie­ßen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Lars Ruhbach, Geschäfts­füh­rer des IWT.

Stadt Fried­richs­ha­fen: 4,7 Millio­nen Euro fließen in den kommen­den fünf Jahren von der Ferdi­nand gGmbH in das ambitio­nier­te Projekt der DHBW Ravens­burg am Campus Fallen­brun­nen. „Wir möchten Bildung, Wirtschaft, Innova­ti­on und Forschung gleicher­ma­ßen voran­brin­gen“, sagt Andre­as Brand, Oberbür­ger­meis­ter der Stadt Fried­richs­ha­fen. „Die DHBW Ravens­burg und das IWT Wirtschaft und Technik sehen wir dabei als bewähr­te und erfolg­rei­che Akteu­re beim Wissens­trans­fer zwischen der Hochschu­le und der Wirtschaft in der Region Boden­see-Oberschwa­ben.“ Viele Partner­un­ter­neh­men der DHBW Ravens­burg kommen aus der Region. „Unser duales Prinzip spiegelt sich auch in der Forschung wider – wir forschen anwen­dungs- und trans­fer­ori­en­tiert. Diese Forschung bietet einen prakti­schen Mehrwert für die Partner­un­ter­neh­men und dient auf diese Weise auch der Weiter­ent­wick­lung der Lehre. Unser großer Dank geht an die Ferdi­nand gGmbH, die uns dabei unter­stützt“, betont Prof. Dr.-Ing. Herbert Dreher, Rektor der DHBW Ravensburg.