In Deutsch­land steigen die Corona-Infek­ti­ons­zah­len immer weiter. In den meisten Nachbar­län­dern ist die Lage aber weitaus drama­ti­scher. Für Einrei­sen­de aus Frank­reich werden nun die Regeln verschärft.

BERLIN (dpa) — Wegen stark steigen­der Corona-Infek­ti­ons­zah­len stuft die Bundes­re­gie­rung Frank­reich ab Sonntag als Hochin­zi­denz­ge­biet mit Testpflicht bei der Einrei­se ein.

Das öster­rei­chi­sche Bundes­land Tirol sowie Tsche­chi­en und die Slowa­kei werden gleich­zei­tig von der Liste der Virus­va­ri­an­ten­ge­bie­te gestri­chen, wie das Robert Koch-Insti­tut mitteil­te. Damit wird ein wesent­li­cher Teil der Einrei­se­be­schrän­kun­gen für diese Länder und Regio­nen aufgehoben.

Die Infek­ti­ons­la­ge in Frank­reich hatte sich in den vergan­ge­nen Wochen konti­nu­ier­lich verschlech­tert. Täglich melden die Behör­den etwa
30.000 neue Anste­ckun­gen. Die Situa­ti­on in den Kranken­häu­sern ist in mehre­ren Regio­nen extrem angespannt. Die Zahl der Neuin­fek­tio­nen pro 100.000 Einwoh­ner in einer Woche liegt aktuell bei mehr als 300. Die Einstu­fung als Hochin­zi­denz­ge­biet erfolgt ab einem Inzidenz­wert von 200.

Wer aus diesen Gebie­ten einreist, muss einen negati­ven Corona-Test bei Einrei­se dabei haben. Für Pendler treffen die jewei­li­gen Bundes­län­der in der Regel spezi­el­le Regelun­gen. Die Grenz­re­gi­on Mosel­le war bereits Anfang März als Virus­va­ri­an­ten­ge­biet einge­stuft worden. Dort gibt es damit schon eine Testpflicht bei Einrei­se. Kontrol­liert wird sie wahrschein­lich auch künftig nur stich­pro­ben­ar­tig hinter der Grenze im Rahmen der sogenann­ten Schlei­er­fahn­dung. Statio­nä­re Grenz­kon­trol­len sind nicht geplant.

An den Grenzen zu Tirol und Tsche­chi­en gibt es dagegen derzeit auf Wunsch der angren­zen Länder Bayern und Sachsen solche Grenz­kon­trol­len. Es gilt als wahrschein­lich, dass sie nun zumin­dest an der Grenze zu Tirol aufge­ho­ben werden, das ab Sonntag nur noch «norma­les» Risiko­ge­biet ist. Tsche­chi­en und die Slowa­kei bleiben dagegen Hochinzidenzgebiete.

Die Einstu­fung als Gebie­te, in denen beson­ders anste­cken­de und gefähr­li­che Virus­va­ri­an­ten verbrei­tet sind, war am 14. Febru­ar erfolgt. Von dort dürfen derzeit nur Deutsche sowie Auslän­der mit Wohnsitz und Aufent­halts­er­laub­nis in Deutsch­land einrei­sen. Ausnah­men gibt es etwa für Lastwa­gen­fah­rer und Grenz­pend­ler mit system­re­le­van­ten Berufen. Sie müssen bei Einrei­se einen negati­ven Corona-Test vorle­gen. Alle anderen Einrei­sen­den müssen für 14 Tage in Quaran­tä­ne — ohne Möglich­keit zu verkürzen.

Reisen­de müssen ab Sonntag folgen­de weite­re Änderun­gen beachten:

- In Dänemark werden Nordjyl­land und Midtjyl­land als Risiko­ge­bie­te eingestuft.

- Israel wird vom Hochin­zi­denz­ge­biet zum Risiko­ge­biet zurückgestuft.

- In Kroati­en wird Slawo­ni­en als Risiko­ge­biet eingestuft.

- In Finnland und Norwe­gen werden jeweils einzel­ne Regio­nen von der Risiko­lis­te gestri­chen, aber es kommen auch neue hinzu.