WANGEN — Die Bürger­stif­tung Wangen im Allgäu hat einen neuen Vorstand. Zum ersten Vorsit­zen­den hat der Stiftungs­rat Franz Zwisler gewählt. Er folgt auf Volker Leberer, der seit der Gründung 2012 bis zum Jahres­en­de 2024 die Bürger­stif­tung leite­te. Zweiter Vorsit­zen­der ist Oberbür­ger­meis­ter Micha­el Lang, auf dessen Initia­ti­ve einst die Stiftung gegrün­det werden konnte. Als weite­re Vorstands­mit­glie­der wurden gewählt Ingrid Grohe, Thaddia­na Stübing und Ulle Buhmann-Frank. Dem Stiftungs­rat stehen Paul Müller, bekannt als ehema­li­ger Stadt­förs­ter und langjäh­ri­ger Gemein­de­rat, sowie die Ärztin im Ruhestand und ehema­li­ge Gemein­de­rä­tin, Dr. Maria Braun, vor. 

Franz Zwisler kennt die Bürger­stif­tung sehr genau, denn auch er war seit der Gründung mit dabei. Als verant­wort­li­cher Berater im Privat­kun­den­ge­schäft der Kreis­spar­kas­se unter­stütz­te er gemein­sam mit seinem Kolle­gen von der Volks­bank Allgäu-Oberschwa­ben, Ludwig Hänsler, die Bürger­stif­tung in allen Fragen der Geldan­la­ge. Eine äußerst verant­wor­tungs­vol­le Aufga­be, denn eine Stiftung kann nur dann Gutes tun, wenn sie auch die Mittel dazu erwirt­schaf­ten kann. „Es war immer klar: Wir sind hier keine Konkur­ren­ten“, sagt Franz Zwisler. Als er mit Beginn seines Ruhestands Ende 2019 in den Stiftungs­rat der Bürger­stif­tung gewählt wurde, war klar: Mit dem Bau des Hauses Am Klöster­le braucht die Bürger­stif­tung einen Ansprech­part­ner für dieses Projekt. So ergab sich ein fließen­der Übergang in den Vorstand. Zeitwei­se sei die Baube­treu­ung fast ein Vollzeit­job gewesen, zumal Planung und Bauzeit in die Pande­mie fielen, sagt Franz Zwisler. „Aber es hat viel Freude gemacht, weil die Handwer­ker gut mitge­ar­bei­tet haben“, sagt er. 

Neben seiner Tätig­keit bei der Kreis­spar­kas­se kennen die Wange­ner den Famili­en­men­schen auch als langjäh­ri­ges Mitglied der Kinder­fest­kom­mis­si­on, die er von 2000 bis 2015 führte. Unter seiner Leitung wurde das Kinder­fest weiter­ent­wi­ckelt. Unter anderem wurde der Festbe­trieb neu organi­siert, und die Kostü­me für die Schulen wurden mit Blick auf das städti­sche Jubilä­ums­jahr 2015 neu konzi­piert und geschnei­dert. Auch hier ist er beschei­den: „Ich war nur der Motiva­tor, organi­siert hat das eine ganze Gruppe“, sagt er. 

Auch den Vorstand der Bürger­stif­tung sieht Franz Zwisler als Gruppe, die einver­nehm­lich zusam­men­ar­bei­tet. Ingrid Grohe gehört von Beginn an dem Vorstand der Bürger­stif­tung an. Die Wange­n­e­r­in ist von Beruf Redak­teu­rin, lebt mitten in der Stadt und hat ein Herz für sozia­le, Kultur- und Bildungsthemen. 

Für Thaddia­na Stübing ist Wangen seit vielen Jahren Wahlhei­mat. Sie bringt viele verschie­de­ne Erfah­run­gen aus ihren frühe­ren beruf­li­chen Tätig­kei­ten – zuletzt in der Koordi­na­ti­on für Flücht­lings­auf­ga­ben beim Evange­li­schen Kirchen­be­zirk – mit. Dort und auch schon zuvor hat sie natio­na­li­tä­ten- und genera­tio­nen­über­grei­fend gearbei­tet. Fünf Jahre im Stiftungs­rat der Bürger­stif­tung gingen ihrer Wahl in den Vorstand voraus. 

Ulle Buhmann-Frank lebt in Haslach. Auch sie hat die Arbeit der Bürger­stif­tung bereits über ihre Tätig­keit im Stiftungs­rat kennen­ge­lernt und unter­stützt. Gremi­en­ar­beit ist ihr bestens vertraut durch zwei Perioden im Schom­bur­ger Ortschafts­rat und im Kirchen­ge­mein­de­rat Haslach. Mit ihrem Mann führt sie ihr gemein­sa­mes Unter­neh­men für Werbetechnik. 

Die unter­schied­li­chen Schwer­punk­te und Talen­te der Vorstands­mit­glie­der sind wichtig auch für das breit­ge­fä­cher­te Engage­ment der Bürgerstiftung. 

Aufge­wach­sen ist Franz Zwisler in Primis­wei­ler, wo er bis heute wohnt. Es ist ein Zufall, jedoch ein sehr passen­der, dass die ersten Stifter, die die Gründung der Bürger­stif­tung durch ihr Erbe ermög­lich­ten, auch von dort kamen. Er sieht sich in der Verant­wor­tung, auch weiter mit dem Vermö­gen der Stifter sorgsam umzuge­hen und den Ertrag orien­tiert am Satzungs­zweck zum Nutzen der Wange­ner Bürge­rin­nen und Bürger einzusetzen. 

„Es ist wichtig, die verschie­de­nen Berei­che, die unsere Satzung nennt, zu unter­stüt­zen. Aber man muss Schwer­punk­te setzen“, sagt Franz Zwisler. Er ist überzeugt: „Man darf nicht immer dassel­be machen. Wir sind für neue Themen offen. Außer­dem sind neue Ideen im Werden, aber noch nicht spruch­reif.“ Oft errei­chen den Vorstand Anträ­ge aus der Bevöl­ke­rung. Nicht immer können sie so umgesetzt werden wie gewünscht. Aber sehr oft sind sie der Anstoß für etwas Neues. Deshalb ist es Franz Zwisler ein Anlie­gen, dass auch weiter Anträ­ge bei der Bürger­stif­tung ankom­men – sei es per Email oder indem die Mitglie­der des Vorstands und des Stiftungs­rats direkt angespro­chen werden. Aus den Kapital­erträ­gen kann die Bürger­stif­tung jährlich rund 50 000 Euro für Projek­te, die im Einklang mit der Satzung stehen ausge­ben. Bisher hat sie rund 100 Projek­te gefördert.