Museen, Zoos und Freizeit­parks sind in der Corona-Pande­mie verwaist. Vor allem die Parks sorgen sich um ihr Saison­ge­schäft. Die Vorbe­rei­tun­gen dafür laufen.

CLEEBRONN (dpa/lsw) — Die baden-württem­ber­gi­schen Freizeit­parks gehen infol­ge der Corona-Pande­mie weite­ren unsiche­ren Wochen entge­gen und sorgen sich um die Saison 2021. Die beson­de­re Schwie­rig­keit für Trips­drill bestehe darin, dass man auf die Saison­mit­ar­bei­ter angewie­sen sei und auch diese Planungs­si­cher­heit benötig­ten, sagte Birger Meier­jo­hann, der Sprecher der Geschäfts­lei­tung in Cleebronn (Kreis Heilbronn). Für zahlrei­che Saison­kräf­te starte daher die Saison erneut mit Kurzarbeit.

Das Stamm­per­so­nal des Freizeit­parks besteht aus rund 100 Mitar­bei­tern. Hinzu kommen dann die Saison­be­schäf­tig­ten. Im Sommer stehen in norma­len Zeiten bis zu 450 Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter auf der Gehalts­lis­te. Der Erleb­nis­park Trips­drill war 1929 mit der ersten Altwei­ber­müh­le am Fuße des Cleebron­ner Micha­els­bergs eröff­net worden. Heute bietet der Park mehr als 100 Attrak­tio­nen auf 77 Hektar Fläche. Meier­jo­hann sagte weiter: «Da wir seit dem 2. Novem­ber, abgese­hen vom Gutschein­ver­kauf, keine Einnah­men hatten, ist die Lage aller­dings noch deutlich angespann­ter als im Frühjahr 2020.»

Der Schwa­ben Park mit Sitz in Kaisers­bach (Rems-Murr-Kreis) hat seine Tore gleich­falls seit Anfang Novem­ber 2020 geschlos­sen. Ein Sprecher sagte, in der vorletz­ten Minis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz sei über viele Branchen gespro­chen und Öffnungs­per­spek­ti­ven aufge­zeigt worden. «Freizeit­parks werden in den geplan­ten fünf Locke­rungs­pha­sen nicht genannt, was für uns und viele andere deutsche Betrei­ber von Freizeit­ak­ti­vi­tä­ten unver­ständ­lich ist.» Nun warte man auf Signa­le, wie es weiter­ge­hen solle. Jedes Frühjahr begin­ne ein kleines Team aus rund 10 Perso­nen, den Park aus dem Winter­schlaf zu holen. «Die meisten Vorbe­rei­tungs­ar­bei­ten, im Bereich Gastro­no­mie, sind erledigt bezie­hungs­wei­se können aufgrund fehlen­der Öffnungs­per­spek­ti­ven nicht zu Ende gebracht werden.»

Deutsch­lands größter Freizeit­park, der Europa-Park im badischen Rust, ist gleich­falls seit fünf Monate komplett herun­ter­ge­fah­ren. Es gebe erheb­li­che Einbu­ßen in Höhe von deutlich über 100 Millio­nen Euro, teilte eine Spreche­rin mit. «Es ist bereits jetzt abzuse­hen, dass der Europa-Park 2021 riesi­ge finan­zi­el­le Umsatz­ver­lus­te erlei­den und weite­re Inves­ti­tio­nen auf Eis legen wird.» Die große Mehrheit der 4500 Mitar­bei­ter sei in Kurzarbeit.