OSLO (dpa) — Der Friedens­no­bel­preis greift den Krieg in Osteu­ro­pa auf und geht an gleich drei Preis­trä­ger: Menschen­recht­ler aus Belarus, Russland und der Ukraine.

Vorkämp­fer für die Menschen­rech­te in Belarus, Russland und der Ukrai­ne erhal­ten in diesem Jahr den Friedens­no­bel­preis. Der renom­mier­tes­te Friedens­preis der Erde geht an den inhaf­tier­ten belarus­si­schen Menschen­rechts­an­walt Ales Bjaljatz­ki, die russi­sche Organi­sa­ti­on Memori­al und das ukrai­ni­sche Center for Civil Liber­ties. Das gab das norwe­gi­sche Nobel­ko­mi­tee am Freitag in Oslo bekannt.

Die diesjäh­ri­gen Preis­trä­ger reprä­sen­tier­ten die Zivil­ge­sell­schaft in ihren Heimat­län­dern, sagte die Vorsit­zen­de des Komitees, Berit Reiss-Ander­sen, bei der Preis­be­kannt­ga­be. Sie setzten sich seit vielen Jahren für den Schutz der Grund­rech­te der Bürger und das Recht ein, Macht­ha­ben­de zu kritisieren.

Damit haben die Tage der Nobel­preis-Bekannt­ga­ben ihren Höhepunkt erreicht. Zuvor waren in dieser Woche bereits die Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger in den Katego­rien Medizin, Physik, Chemie und Litera­tur verkün­det worden. Am kommen­den Montag folgt zum Abschluss noch der Nobel­preis für Wirtschafts­wis­sen­schaf­ten, der als einzi­ger der Preise nicht auf das Testa­ment des Dynamit-Erfin­ders und Preis­stif­ters Alfred Nobel (1833–1896) zurückgeht.

Dotiert sind die Nobel­prei­se in diesem Jahr erneut mit jeweils zehn Millio­nen schwe­di­schen Kronen (rund 980.000 Euro) pro Katego­rie. Verlie­hen werden sie tradi­tio­nell an Nobels Todes­tag, dem 10. Dezem­ber. Der Friedens­no­bel­preis ist dabei der einzi­ge der Preise, der nicht im schwe­di­schen Stock­holm, sondern in der norwe­gi­schen Haupt­stadt Oslo überreicht wird.

Der Friedens­no­bel­preis gilt als der bedeu­tends­te Friedens­preis der Erde. Insge­samt 343 Kandi­da­ten — 251 Persön­lich­kei­ten und 92 Organi­sa­tio­nen — waren in diesem Jahr für ihn nominiert worden. Die Namen der Nominier­ten werden tradi­tio­nell 50 Jahre lang geheim gehal­ten. Im vergan­ge­nen Jahr waren die Philip­pi­ne­rin Maria Ressa und der Russe Dmitri Muratow mit dem Preis geehrt worden. Die beiden Journa­lis­ten erhiel­ten ihn für ihren Kampf für die Meinungsfreiheit.