FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen hat sein erstes Auswärts­spiel in der Volley­ball-Bundes­li­ga-Saison 2021/22 mit 1:3 (24:26, 19:25, 28:26, 21:25) verlo­ren. Die Häfler Volley­bal­ler unter­la­gen den United Volleys Frank­furt am Samstag­abend und liefer­ten ein „enttäu­schen­des Spiel“ ab, wie Cheftrai­ner Mark Lebedew später sagte.

Rund 600 Länder­spie­le mit der deutschen Volley­ball­na­tio­nal­mann­schaft standen sich bei der Seiten­wahl kurz vor 20 Uhr in der Fraport Arena gegen­über. Den ersten kleinen Sieg in diesem Duell sicher­te sich Frank­furts Jochen Schöps gegen Fried­richs­ha­fens Marcus Böhme und auch der erste Punkt im Spiel ging an die Mannschaft vom Main. Frank­furt langte gegen Daniel Muniz zu, sodass die United Volleys die Führung weiter ausbau­en konnten (3:6).

Vojin Cacic sorgte mit dem Ass zwar zwischen­zeit­lich für den Ausgleich (11:11), aller­dings schlug Frank­furt weiter stark auf und zwang die Häfler zu halbga­ren Angriffs­bäl­len, die postwen­dend wieder zurück­ka­men. Heimlich, still und leise punkte­ten die Hausher­ren vor sich hin und Fried­richs­ha­fen lag mit 13:18 zurück. Fast schon geschla­gen, löste sich der Knoten beim VfB. Lucas Van Berkel block­te Daniel Malescha (16:18) und ein starker Aufschlag des einge­wech­sel­ten Andri Aganits machte es nochmal spannend (23:23). Nach James Weirs verzo­ge­nem Angriffs­ball gab es sogar den Satzball für die Gäste (24:23). Aller­dings zog das harte Service der United Volleys erneut dem Bundes­li­ga-Rekord­meis­ter den Zahn (24:26).

Wer jetzt mit furios aufspie­len­den Häflern gerech­net hatte, wurde enttäuscht. So richtig wollte es vor allem im Angriff und im Block nicht funktio­nie­ren. Was Mitte der Woche gegen Lüneburg noch präch­tig klapp­te, war dem Team vom Boden­see abhan­den­ge­kom­men. Bis zur Mitte des Durch­gangs gingen die Mannschaf­ten Seite an Seite (14:14). Dann pflück­te Weir sich Hirsch und Frank­furt war wieder ein paar Zenti­me­ter enteilt (14:16). So sehr sich Zuspie­ler Stefan Thiel und sein Team auch streck­ten, die Volleys hatten eine Antwort – meist mit dem Service. Drei Asse der Berli­ner Leihga­be Robin Baghda­dy waren dann regel­rech­te Wirkungs­tref­fer (18:22, 18:24). Fried­richs­ha­fen machte in der Folge noch einen einzi­gen Punkt (19:25).

Den dritten Satz musste der VfB gewin­nen, wenn die Mannschaft nicht mit einer deutli­chen Nieder­la­ge nach Hause fahren wollte. Van Berkels Block gegen Baxpöh­ler sah auch danach aus (8:8), nach Baxpöh­lers Angriffs­feh­ler war nun auch endlich das Gäste­team in Front (10:8). Baghda­dy hatte darauf aber keine Lust (13:13). Libero Ide und Zuspie­ler Ketura­kis führten ihre Uniteds wieder nach vorn (17:19). Dann kam Simon Hirsch in Fahrt und zwar so richtig. Der deutsche Natio­nal­spie­ler machte die nächs­ten fünf Häfler Punkte (18:19, 21:20). Beide Mannschaf­ten hatten nun das Wackel­händ­chen – das des amtie­ren­den Pokal­sie­gers wackel­te mehr. Fried­richs­ha­fen holte sich den Satz mit 28:26.

Der vierte Durch­gang stand an, nur der VfB kam immer noch nicht in die Spur. Auch wenn die ein oder andere sehens­wer­te Aktion dabei war – wie zum Beispiel der Block von Van Berkel gegen Baxpöh­ler zum 13:12 – Frank­furt blieb am Drücker. Und am Ende war es das alles überschat­ten­de Element, das die Partie entschied. Ketura­kis ging zum Aufschlag, feuer­te das Ass zum 20:24 ins Häfler Feld und damit blieben die drei Punkte am Main (21:25).

Es war ein enttäu­schen­des Spiel. Wir haben niemals richtig gegen Aggres­si­vi­tät der Frank­fur­ter gegen­ge­hal­ten“, sagte Cheftrai­ner Mark Lebedew nach dem Spiel. „Frank­furt war immer einen Tick schnel­ler und aggres­si­ver. Wir waren in den entschei­den­den Momen­ten zu vorsich­tig. Das reicht dann nicht, um ein Spiel in der Bundes­li­ga zu gewinnen.“