FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen ist mit einem 3:1 (25:20, 25:23, 13:25, 25:13) Sieg gegen die SVG Lüneburg in die Volley­ball-Bundes­li­ga-Saison gestar­tet. Trotz eines nervö­sen Starts und eines verschla­fe­nen dritten Satzes war das Team von Cheftrai­ner Mark Lebedew den Nordlich­tern in allen Belan­gen überle­gen. Die Neuzu­gän­ge Simon Hirsch und Daniel Muniz taten sich als Topscorer beim Häfler Team hervor. Als wertvolls­ter Spieler wurde Stefan Thiel ausgezeichnet.

Ein komplet­tes Testspiel gegen Herrsching und einen halben Satz in der Liga gegen Lüneburg brauch­te der VfB Fried­richs­ha­fen, um sich endlich richtig heimisch in der „eigenen“ ratio­ph­arm arena in Ulm/Neu-Ulm zu fühlen. Stefan Thiel, Simon Hirsch, Daniel Muniz, Vojin Cacic, Lucas Van Berkel, Marcus Böhme und Libero Blair Bann hatten zu Beginn noch ein paar Ungenau­ig­kei­ten im Spiel, die sich die Nordlich­ter sparten. Lüneburg lag zur Satzmit­te in Führung (5:7, 9:11). Wenn es im Angriff funktio­niert, dann durch Van Berkel durch die Mitte.

Der 2010 Zenti­me­ter große Kanadi­er war es dann auch, der mit zwei Blocks die Trend­wen­de einläu­te­te (14:13, 15:13). Vojin Cacic hatte sich dies wohl abgeschaut und punkte­te ebenfalls gegen den gegne­ri­schen Angriff (18:16). Das Team um Ex-Häfler Joe Worsley verpass­te in der Folge den VfB-Zug, der nun endgül­tig rollte. Böhme war der Lockfüh­rer und block­te drei Mal in Folge (21:18, 23:18). Sein folgen­der Aufschlag­feh­ler war nur noch wichtig für die Statis­tik. Simon Hirsch machte den Deckel auf den ersten Satz der Bundes­li­ga­sai­son 2021/22 (25:20).

Und es ging munter so weiter bei den Volley­bal­lern vom Boden­see. Der Block stand sicher, Zuspie­ler Stefan Thiel verteil­te seine Bälle nach Belie­ben und Fried­richs­ha­fen zog weiter davon (2:1, 8:5). Bis zum 11:8 blieb das so. Dann brach­ten zwei kniff­li­ge Schieds­rich­ter­ent­schei­dun­gen Sand ins Häfler Getrie­be 11:10, 15:14). Cheftrai­ner Mark Lebedew betätig­te sich als Mecha­ni­ker und nahm die Auszeit. Danach ruckel­te es weniger. Hirsch machte erst aus einer schwie­ri­gen Situa­ti­on den Punkt (18:17) und steuer­te mit dem Ass (23:20) die Vorent­schei­dung bei. Muniz bewies, dass er richtig Kraft im Arm hat (24:22) und schließ­lich besorg­te Cacic den Schluss­punkt in Satz zwei (25:23).

Was im zweiten Durch­gang knapp war, war im dritten wieder deutlich – aller­dings dieses Mal für die Gäste. Als Auke van de Kamp ein dickes Loch im VfB-Block fand, führte Lüneburg mit 8:4. Die 500 Zuschau­er in der ratio­ph­arm arena konnten den Eindruck gewin­nen, dass Fried­richs­ha­fen es nun zu sehr mit der Brech­stan­ge versuch­te und deshalb der ein oder andere Angriff zu lang geriet (8:13, 10:16). Lebedew nahm erneut die Auszeit, als der Ball nach Cacics sehens­wer­ter Rettungs­tat ins eigene Feld fiel. Lucia­no Vicen­tin, Ben-Simon Bonin und Lukas Maase bekamen Einsatz­zeit, aber auch davon ließen sich Michel Schli­en und Co nicht beein­dru­cken. Mit 13:25 ging es dann ziemlich schnell.

Wenn im ersten Satz noch Sand im Getrie­be war, hatte der VfB nun den Kolben­fres­ser. Aber auch den konnte Lebedew nochmals reparie­ren. Böhme schnapp­te sich gleich beide Außen­an­grei­fer der SVG (2:0, 4:0) und Muniz ließ seinen Bizeps spielen (5:1). Weil Block und Feldab­wehr bei den Hausher­ren wieder funktio­nier­te, kam auch die Sicher­heit im Angriff zurück. Hirschs direk­te Aufschlag­punk­te zwei und drei (10:2) taten ihr Übriges. Stefan Thiel hatte jetzt in Sachen Ballver­tei­lung richtig Spaß und die Topscorer Muniz und Hirsch bedank­ten sich höflich (16:7, 21:11). Ein Ass des Brasi­lia­ners besorg­te 13 Match­bäl­le. Den zweiten verwan­del­te Vojin Cacic (25:12).

„Das war heute ein wunder­schö­nes Gefühl, wieder vor Zuschau­ern zu spielen und auch zu gewin­nen“, sagte VfB-Kapitän Marcus Böhme nach dem Spiel. „Wir haben so viel hinter den Kulis­sen für das hier gearbei­tet und wir als Mannschaft mussten jetzt ablie­fern. Das haben wir getan, wenn auch nicht reibungs­los. Aber es fühlt sich gut an.“