FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen hat sein zweites Spiel in der Zwischen­run­de der Volley­ball Bundes­li­ga gewon­nen. Die Häfler siegten, nach 0:2 Satzrück­stand, mit 3:2 (20:25, 26:28, 25:17, 25:21, 15:13) gegen die United Volleys Frank­furt. Vor allem der starke Block gab dem Team von Cheftrai­ner Mark Lebedew ab dem dritten Satz Auftrieb. Mit fünf Punkten bleibt Fried­richs­ha­fen auf Rang vier der Tabel­le. Nur mit einem Sieg in der letzten Partie gegen Berlin und mit Schüt­zen­hil­fe aus Düren, kann der Pokal­fi­na­list vor den Playoffs noch auf Rang drei klettern.

Mark Lebedew schick­te das Größte auf den Platz, was er zur Verfü­gung hatte. Lucas Van Berkel, Marcus Böhme und Lukas Maase haben deutlich über zwei Meter Körper­grö­ße. Lucia­no Vicen­tin, Dejan Vincic und Lucia­no Vicen­tin kratzen jeweils am Volley­bal­ler-Garde­maß. Trotz­dem ging der erste Block an den Gegner United Volleys Frank­furt (4:6). Kurz darauf versuch­te es Cacic aus dem Hinter­feld und schei­ter­te ebenfalls (7:11). Auch bei Lucia­no Vicen­tin, zuletzt in der Champi­ons League bester Angrei­fer beim Rekord­meis­ter, verzog (10:17). Der VfB Fried­richs­ha­fen legte einen klassi­schen Fehlstart aufs Parkett. Maases Ass hatte noch etwas von Hoffnung. Frank­furt war aller­dings agiler und auch schnel­ler im Kopf. Am Ende stand es 25:20 für das Heimteam. 

Es herrsch­te schon einmal besse­re Stimmung auf der Häfler Bank. Nach einem inten­si­ven Vortrag des Cheftrai­ners funktio­nier­te dann auch der Block von Böhme (8:7). Das bisschen Selbst­ver­trau­en, das sich der VfB dadurch holte, machte Haude­gen Jochen Schöps mit einer Aufschlag­se­rie wieder zunich­te (11:14). Frank­furt überzeug­te mit Druck im Service und einer ordent­li­chen Block­ar­beit – alles Dinge, die sonst Fried­richs­ha­fen als Stärken rekla­miert. Maase ließ genau das kurz aufblit­zen, als er zum 19:19 servier­te. Cacic wehrte mit einem Ass sogar den Satzball für Frank­furt ab (24:24). Schluss­end­lich hatten aber wieder die Volleys den länge­ren Atem (26:28).

Der erste wichti­ge Punkt war weg für die Gäste, die sich jetzt dann doch am Riemen rissen. Ohne Eigen­feh­ler und mit vernünf­ti­gen Angrif­fen führte der VfB schnell mit 8:5. Andri Aganits, inzwi­schen für Böhme auf dem Feld, stell­te mit einem Schnell­an­griff auf 12:8. Fried­richs­ha­fen tat jetzt das, was sie können: stark aufschla­gen und dann im Block zupacken – wie Van Berkel zum 17:11. Weil Fried­richs­ha­fen jetzt auch in der Annah­me stabi­ler stand, funktio­nier­te auch die Offen­si­ve. Maase kam durch (24:16) und holte sich die Satzbäl­le. Den zweiten verwan­del­te sein Team (25:17).

Es war immer noch nicht überzeu­gend, was Fried­richs­ha­fen liefer­te. Aber es war ein munte­res Volley­ball­spiel von beiden Seiten gewor­den. Kurz wurde dies jedoch unter­bro­chen, als die Schieds­rich­te­rin die rote Karte für den VfB zückte, der nicht zufrie­den mit ihrer Ausle­gung des Regel­werks war (2:3). Aller äußeren Einflüs­se zum Trotz, behielt Fried­richs­ha­fen jetzt auch in den langen Ballwech­seln die Oberhand (12:10). Zur zweiten techni­schen Auszeit blieb das auch so (16:14). Richtig Zeit zum Jubeln war aber noch nicht. Denn Jochen Schöps führte sein Team immer wieder heran (18:18, 21:21). Doch dann blieb der Ex-Häfler am Block von Van Berkel hängen (22:21). Ganze drei weite­re Block­punk­te sollten für den VfB folgen. Den letzten sicher­te sich wieder Van Berkel (25:21) und damit seiner Mannschaft den Entscheidungssatz. 

Lucas Van Berkel war zu diesem Zeitpunkt schon vier Mal mit dem Block erfolg­reich. Den fünften dieser Art holte er sich zum 3:1 gegen Lindberg. Der Schwe­de machte seinen Fehler aber mit einer Aufschlag­se­rie wieder wett und brach­te die Gastge­ber nach 5:9 Rückstand wieder heran (9:8). Fast in jedem Ballwech­sel ging es hin und her. Einfa­che Punkte waren für kein Team mehr drin (10:10, 12:12). Auch den ersten Match­ball erkämpf­te sich Lukas Maase erst im dritten Versuch (14:13). Der finale Punkt war dann einer der einfa­che­ren Sorte. Der Frank­fur­ter Angriff lande­te im Netz und erlös­te Kapitän Dejan Vincic und Co. 

„Man hat heute deutlich gespürt, wie viele Kilome­ter und wie viele Spiele wir abgespult haben in den vergan­ge­nen Tagen. Dazu kamen die ganzen Verlet­zun­gen. Es war nicht zu erwar­ten, dass wir unseren besten Volley­ball zeigen können“, sagt VfB-Kapitän Dejan Vincic nach dem Spiel. „Positiv ist aber, dass wir nach dem Rückstand gekämpft haben. Den Sieg haben wir uns verdient, auch wenn es manch­mal für die Zuschau­er kein Lecker­bis­sen war.“