FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen steht im Finale um die Deutsche Volley­ball­meis­ter­schaft. In einem engen dritten Halbfi­na­le besieg­ten die Häfler die SWD Power­vol­leys Düren mit 3:2 (20:25, 25:20, 25:22, 28:30, 19:17). Wie schon die ganze Serie überzeug­te Fried­richs­ha­fen vor allem im Block. Der Gegner im Finale steht noch nicht fest. Die Berlin Recycling Volleys führen in deren Serie mit zwei zu eins gegen die United Volleys Frank­furt. Durch den Einzug ins Finale haben die Häfler schon ein Ziel erreicht: den Einzug in die CEV Champi­ons League 2022/23.

Das Spiel verlief genau wie von Mark Lebedew prognos­ti­ziert. Im ersten Moment noch zum Vorteil seines VfB Fried­richs­ha­fen. Die Power­vol­leys Düren riskier­ten viel im Aufschlag und das sollte erst einmal nicht zünden. Fried­richs­ha­fen bekam die Chancen aufs Break, schei­ter­te aber auch (2:1, 4:4). Bis zu Vojin Cacics Block wechsel­te die Führung immer wieder (5:7, 12:11). Dann wurde die Heimmann­schaft für ihr Risiko belohnt und setzte den VfB mit dem Service unter Druck. Erst war es Erik Röhrs, der erheb­lich Lücken in die VfB-Defen­si­ve servier­te (16:20). Dann legte der einge­wech­sel­te Marcin Ernas­to­wicz zwei Asse nach (17:22, 17:23). Lebedew versuch­te es mit Daniel Muniz für Lucia­no Vicen­tin, aber erfolg­los. Der starke Tobias Brand holte seinem Team den Satz (20:25).

Fried­richs­ha­fen brauch­te jetzt die Parade­dis­zi­plin: den Block. Simon Hirsch pflück­te sich in der Folge Sebas­ti­an Gevert, Lucas Van Berkel block­te Broshog. Die Häfler lagen mit 8:5 in Front. Vojin Cacic baute die Führung mit einem Ass auf 11:8 aus. Wenn Düren den Aufschlag traf, dann hatte der Normal­run­den­zwei­te die Chance auf Break­punk­te (17:16). Weil Lebedew aber mit Lukas Maase den Block größer machte und Lucas Van Berkel seine Quali­tä­ten als Behelfs­zu­spie­ler zeigte, konnte Vicen­tin den alten Abstand wieder­her­stel­len (20:17). Cacic block­te noch Gevert (24:19), der später Filip John weichen musste. Tomas Kocian servier­te ins Aus zum Satzaus­gleich (25:20).

Die Zügel waren in die der Hand der Häfler und sie zogen sie weiter an. Van Berkel block­te sich zum frühen 3:0 und Cacic machte im Fallen das 8:3. Im Duell der jungen Wilden siegte Vicen­tin im Block gegen John (14:9) und auch Hirsch gelang dieses Kunst­stück (20:14). Es brauch­te bei Düren wieder einen Ruck. Für den war Erik Röhrs nicht zum ersten Mal zustän­dig. Mit starkem Service ging es für seine Power­vol­leys wieder auf 21:23 heran. Es wurde kurios, weil das Schieds­ge­richt erst einen Aufstel­lungs­feh­ler der Dürener pfiff und diesen schließ­lich wieder zurück­nahm. Dann zog der Referee die rote Karte wegen Spiel­ver­zö­ge­rung, was den Satzball für die Häfler bedeu­te­te (24:21). Muniz, kurz für Vicen­tin gekom­men, vollstreck­te aus dem Hinter­feld (25:22).

Eigent­lich lief alles wie am Schnür­chen in Sachen Final­ein­zug, auch weil Vicen­tin jetzt sein Ass servier­te (7:4) und danach Brand am Netz seine Grenzen aufzeig­te (10:5). Düren stand schon mit einem Bein im Aus, aller­dings hatten Brand und John doch noch einen Weg zurück ins gefun­den. Der eine schlug fehler­los auf (14:13), der andere traf jeden Angriff (19:19). Weil der Schieds­rich­ter ein Zuspiel von Burggräf nicht gefiel, hatte der VfB trotz­dem den ersten Match­ball (24:23). Ein paar Punkte und gewon­ne­ne Challenges auf beiden Seiten später war die Begeg­nung immer noch nicht vorbei. Und dabei blieb es. Nach über zwei Stunden touchier­te Vicen­tin bei seinem Angriff das Netz (28:30). Es ging – wie die Woche zuvor – in den Entscheidungssatz. 

Und der spiegel­te den bishe­ri­gen Spiel­ver­lauf wider. Vicen­tin traf das Feld nicht (2:4) und Broshog kochte Van Berkel am Netz ab (2:5). Das Momen­tum war auf Seiten der Heimmann­schaft. Dieses Mal war es dann aber Vicen­tin, der das nicht akzep­tie­ren konnte. Der Argen­ti­ni­er holte sein bestes Service raus und berei­te­te Cacics Punkte vor (4:5, 8:7). Nach dem Seiten­wech­sel blieben die Gäste im Sattel, weil John das Feld nicht traf (9:7) und Brand zwei Mal in Folge am Block von Hirsch schei­ter­te (11:7). Das Spiel, das eigent­lich zwei Sieger verdient gehabt hätte, hatte aber eine weite­re Wendung im Gepäck. Ernas­to­wicz liefer­te die erneut mit dem Aufschlag (12:12). Wie im vierten Satz ging es hin und her, inklu­si­ve Challenges der Trainer. Fried­richs­ha­fen hatte den ersten Match­ball (14:13), dann besorg­te der zurück­ge­kehr­te Gevert einen für sein Team (14:15). Cacic holte sich den Vorteil wieder zurück (18:17). Filip Johns Angriff ins Aus besie­gel­te den Final­ein­zug für den VfB (19:17).

Es war der erwar­te­te Kampf, Düren hat alles reinge­wor­fen, was sie hatten und gekämpft bis zum Ende. Das war gleich im ersten Satz schon zu spüren, als sie fast jeden Ball vertei­dig­ten“, bilan­zier­te ein glück­li­cher Mark Lebedew.“Wir haben dann kurz die Konzen­tra­ti­on verlo­ren und Tobias Brand hat einen super Job gemacht in dieser Phase. Am Ende hatten wir dann auch ein bisschen Glück, aber auch das gehört dazu. Jetzt freuen wir uns einfach über den Finaleinzug.“