FRIEDRICHSHAFEN (dpa/lsw) — Die plötz­li­che Rückkehr von Frost macht den Obstbau­ern am Boden­see Sorgen. Die Minus­tem­pe­ra­tu­ren hätten bei dem ein oder anderen Betrieb Schäden angerich­tet, sagte Peter Triloff von der Markt­ge­mein­schaft Boden­see­obst am Diens­tag in Fried­richs­ha­fen. Über das genaue Ausmaß der Schäden konnten noch keine Angaben gemacht werden.

Nur sehr wenige Betrie­be hätten Anlagen zur Frost­schutz­be­reg­nung. Mit ihrer Hilfe werden die Pflan­zen gezielt besprüht. Beim Gefrie­ren des verteil­ten Wassers wird auf den Pflan­zen Kristal­li­sa­ti­ons­wär­me freige­setzt, so dass in der Regel Blätter und Blüten vor Frost­schä­den bewahrt werden. Solche Anlagen seien teuer und die Geneh­mi­gung dauere teilwei­se sehr lange. In der Markt­ge­mein­schaft sind aktuell rund 400 Betrie­be mit einer Anbau­flä­che von mehr als 4200 Hektar organisiert.

Ein Sprecher des Agrar­mi­nis­te­ri­ums sagte in Stutt­gart, nachdem die Stein­obst- und Birnen­blü­te in weiten Teilen Baden-Württem­bergs bereits weit fortge­schrit­ten sei, bestehe hier eine erhöh­te Frost­ge­fahr. «Beim Apfel ist die Vegeta­ti­on noch weiter zurück.» Zum Teil seien die Apfel­kul­tu­ren im sogenann­ten Ballon­sta­di­um, bevor sich die Blüte öffne.

«Frühjahrs­frös­te treten grund­sätz­lich in allen Obstan­bau­ge­bie­ten der nördli­chen Breiten auf», sagte der Sprecher weiter. Nach Angaben des Verbands Süddeut­scher Spargel- und Erdbeer­an­bau­er kann der Nachfrost bei grünem Spargel, der oberir­disch angebaut wird, eine Tages­ern­te kaputt gemacht haben. Bei den Erdbee­ren gehe er nicht von größe­ren Schäden aus, sagte Geschäfts­füh­rer Simon Schuma­cher. Die Freiland­erd­bee­ren seien noch nicht so weit.