AITRACH – Zur jährlichen Demokratiekonferenz hatte die Partnerschaft für Demokratie Leutkirch-Aichstetten-Aitrach in diesem Jahr nach Aitrach eingeladen. Etwa 30 Personen kamen am 12. Oktober in der Mehrzweckhalle zusammen, um darüber zu diskutieren, wie unser Zusammenleben hier im ländlichen Raum aussieht. Welchen Platz die Jugend darin hat. Und wie es um das ehrenamtliche Engagement steht.
Deutlich wurde, dass es für Kinder und Jugendliche etliche und vor allem auch attraktive Angebote gibt. „Wenn man sich denn informiert“ sagt Fenja Gögler vom Leutkircher Jugendgemeinderat. Gerade die verschiedenen Vereine und Gruppen würden oft auch die Möglichkeit bieten, demokratische Teilhabe zu erlernen. „Wer erst 14 ist, aber mit im Ausschuss sitzt, darf auch mitentscheiden“ so Robert Widler von der Aichstettener Jugendfeuerwehr. „Wir können ja nicht erwarten, dass die Leute mit 18 auf einmal zum Wählen gehen, wenn sie vorher nie Mitbestimmung lernen konnten“ ergänzt eine anwesende Grundschullehrerin.
Auch über das Thema Ehrenamt und die abnehmende Bereitschaft zu langfristigem Engagement diskutierte die Runde ausführlich. Mehrere Seiten berichteten, dass Angebote seit der pandemiebedingten Pause wieder mit deutlich mehr Wertschätzung angenommen würden. „Jetzt wissen, die Leute wieder, warum sie da eigentlich mitmachen“ sagt Marzell Buffler vom Aitracher Musikverein. „Wegen des Miteinanders!“ Ehrenamt sei überhaupt „ein ganz doofes Wort“ stellt die Aitracher Gemeinderätin Carla Mayer fest. Das schrecke schon gleich viele ab. Dabei sei Engagement so vielfältig.
Zum Abschluss konstatiert Moderator Joachim Sautter, dass dieser Abend ein wunderbares Beispiel für gelebte Demokratie gewesen sei. Und auch der anschließende Austausch bei Bier und Cola – gerade der gehörte auch dazu.