TUTTLINGEN — Die Galerie der Stadt Tuttlin­gen eröff­net am 22. Oktober eine Ausstel­lung des in Tuttlin­gen als „Langsam­ge­her“ bekannt gewor­de­nen Perfor­mance-Künst­lers Daniel Beerste­cher. Im Rahmen des Skulp­tu­ren­pro­jek­tes Donau­ga­le­rie 2019 der Stadt Tuttlin­gen war dieser als leben­di­ge Skulp­tur 60 Tage lang in einem medita­ti­ven „Slow Walk“ unterwegs. 

In extre­mer Langsam­keit beweg­te er sich an der Donau entlang von Donau­eschin­gen nach Tuttlin­gen und von hier weiter zum Skulp­tu­ren­park des Vereins Friends of Tower Ateliers in Neuhau­sen ob Eck. Auf der Start­bahn des dorti­gen Flugplat­zes endete sein etwa 42 Kilome­ter langer Marathon der Langsam­keit. Im Zentrum der Ausstel­lung stehen die im Zusam­men­hang mit der Perfor­mance entstan­de­nen Editio­nen „Walk in Time I & II“, die insge­samt 120 Bilder umfas­sen. In diesen wird das in seiner Art einzig­ar­ti­ge Projekt „Walk-in-Time“ inten­siv beleuch­tet und in Zusam­men­hang mit seinem bishe­ri­gen Werk gestellt. Dieses berührt die Frage nach der Sinnhaf­tig­keit des Daseins mit seiner herkömm­li­chen Ordnung, in der es darum geht, alles effizi­en­ter zu gestal­ten und sich selbst zu optimieren. 

Als ein Erobe­rer des Unmög­li­chen und schein­bar Unnüt­zen machte Beerste­cher bereits vor der Slow-Walk-Perfor­mance Wander­pro­jek­te, wie etwa eine Tour zu Fuß im Business-Anzug durch die einsa­me Landschaft Lapplands („Hugo Boss/ Sarek“, 2005), das Durch­wan­dern der Sahara mit einem Surfbrett unter dem Arm („Sand am Meer“, 2010) und eine Landtour in Patago­ni­en mit einem Segel­boot auf Rädern („The conquest of the Useless“, 2014). Als Ergeb­nis seiner Aktio­nen entstan­den Filme, Fotos oder Instal­la­tio­nen, von denen die Galerie der Stadt Tuttlin­gen nun eine Auswahl zeigt.

Die großen Print-Serien „Walk in Time I & II“ sind zwischen-zeitlich als Dauer­leih­ga­ben des Landes Baden-Württem­berg Teil der Kunst­samm­lung der Stadt Tuttlin­gen. Das Minis­te­ri­um für Wissen­schaft, Forschung und Kunst Baden-Württem­berg tätig­te den Ankauf im Zusam­men­hang mit einem neuen Förder­pro­gramm, das die von den Corona-Auswir­kun­gen schwer betrof­fe­nen Kunst­schaf­fen­den sowie Insti­tu­tio­nen zeitge­nös­si­scher Kunst begünstigt.

Die in Koope­ra­ti­on mit dem Verein Friends of Tower Ateliers entstan­de­ne Ausstel­lung wird in Anwesen­heit des Künst­lers am Freitag, 22. Oktober, um 19.00 Uhr, eröff­net. Zu sehen ist sie vom 22. Oktober bis zum 5. Dezem­ber zu den regulä­ren Öffnungs­zei­ten der Galerie (Diens­tag bis Sonntag, auch an Feier­ta­gen, 11–18 Uhr, montags ist die Galerie geschlos­sen) Der Eintritt ist frei.

Beglei­tend zur Ausstel­lung finden weite­re Veran­stal­tun­gen statt:

- Vortrag von Daniel Beerste­cher – im Anschluss: Einfüh­rung in die Medita­ti­on am Freitag, 5. Novem­ber, 19.00 Uhr
— Geführ­te Entschleu­ni­gung und achtsa­mes Wandern im Donau­tal mit Daniel Beerste­cher am Samstag, 6. Novem­ber, 10.00 bis 18.00 Uhr – Ein anderes Gefühl von Zeit und Gegen­wart eröff­net sich dem Wande­rer beim medita­ti­ven Gehen. Inter­es­sier­te erleben die Verbin­dung zum eigenen Inneren sowie zum umgeben­den Raum in der Bewegungs­form der extre­men Langsam­keit und bei Achtsam­keits­übun­gen in norma­ler Geh-Geschwin­dig­keit unter der fachkun­di­gen Anlei­tung des Perfor­mance-Künst­lers Beerste­cher. Pausen zur Stärkung sowie zum Erfah­rungs­tausch sind vor-gesehen. Teilnah­me­ge­bühr inklu­si­ve Mittag­essen: 40 Euro (Schüler und Studen­ten: 30 Euro). Beginn: Fridin­gen an der Donau (genau­er Treff­punkt wird in der Anmel­de­be­stä­ti­gung bekannt gegeben). Weite­re Infor­ma­tio­nen gibt es auf der Homepage von Daniel Beerste­cher: www.danielbeerstecher.de. Nur mit schrift­li­cher Anmel­dung per E‑Mail an info@galerie-tuttlingen.de.
— Daniel Beerste­cher führt durch seine Ausstel­lung am Sonntag, 7. Novem­ber, 11.00 Uhr
— Führung durch die Ausstel­lung mit Anna-Maria Ehrmann-Schindl­beck am Donners­tag, 2. Dezem­ber, 16.00 Uhr
— Eureka! Kunst­work­shops für Kinder (Leitung: Daniel Erfle) am Samstag, 13. Novem­ber 2021, 10–12 Uhr (4–7 Jahre) und am Freitag, 26. Novem­ber 2021, 15–17 Uhr (8–12 Jahre) 

Für die Teilnah­me an allen Veran­stal­tun­gen der Galerie gilt die 3‑G-Regel.